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Vor zwei Jahren habe ich auf Basis eines HP Microservers der 5. Generation unter Verwendung von freeNAS einen Netzwerkspeicher für meine lokales Netzwerk aufgebaut.

Damals fanden fünf WD RED 4TB-Platten Obdach im HP-Gehäuse, was bei Verwendung von RAIDZ2 dazu führte, dass 12 TB an freiem Plattenplatz zur Verfügung standen.

Meine Erfahrungen beim Einrichten und mit dem Betrieb habe ich ja hier (Ein neues Datengrab) und hier (Das Datengrab im täglichen Einsatz) schon geschildert.

Die Probleme mit den „gierigen“ TimeMachine-Backups habe ich mit der bestehenden Installation leider nicht in den Griff bekommen, auch sind regelmäßig 90 bis 95% des Plattenplatzes belegt.

Also habe ich mich zu einer Neukonfiguration des NAS entschlossen.

Sinnvoll ist das nur, wenn ich gleichzeitig die Kapazität des Systems erweitere.

Nach ein wenig Recherche habe ich mich dazu entschlossen fünf Seagate IronWolf Platten mit je 10 TB Kapazität zu verbauen.

Den Regeln von RAIDZ2 folgend, sind das dann 30 TB an Netto-Kapazität für freeNAS.

Die 20%, die ZFS gerne an freiem Platz hätte, kann man in eine separate Partition verlagern, so dass 24 TB an Platz für Nutzdaten übrig bleiben. Effektiv bewirken eine Vergrößerung der Kapazität des Systems um 150% eine Steigerung der nutzbaren Kapazität um 100%.

Um das bestehende System im laufenden Betrieb zu vergrößern, werden sukzessive die einzelnen Platten gegen die größeren ausgetauscht. Dabei muss man nach dem Austausch einer Platte warten, bis die Daten darauf wieder hergestellt wurden. Hat man das Spiel mit allen fünf Platten durch, erkennt das System dann die neue Kapazität und im nächsten Schritt kann man die Freigaben neu festlegen.

Allerdings ist hier Geduld gefragt. Das „Resilvering“, d.h. das Einhängen und Befüllen der Platten, kann eine Weile dauern.

Nach dem Tausch der ersten Platte meinte die Statusanzeige:

Resilver in progress since Thu Jan 11 17:19:15 2018
1.70G scanned out of 17.3T at 8.80M/s, 571h31m to go
337M resilvered, 0.01% done

Zum Glück steigerte sich die Datenrate recht schnell – und nach 10 Minuten hieß es dann

105G scanned out of 17.3T at 180M/s, 27h59 to go
20.9G resilvered, 0.59% done.

D.h. ich konnte mich auf etwa einen Plattentausch pro Tag einstellen – ergo dauert es fast eine Woche, bis die neue, größere Kapazität zur Verfügung steht.

Die erste Platte war dann tatsächlich nach 26 Stunden fertig. Die zweite dauerte aus mir unbekannten Gründen länger – hier konnte ich mich erst nach 29 Stunden daran machen, die nächte Platte einzubauen. Da auch diese mehr als 24 Stunden benötigte, wurde die vierte Platte erst am nächsten Morgen getauscht.

Als nun die letzte Platte dran war, lief es plötzlich nicht mehr so glatt!

Da der HP Microserver nur vier Festplatteneinschübe hat, hatte ich seinerzeit die fünfte Platte dort angeschlossen, wo Platz für ein optisches Laufwerk wäre. Das hat mit den 4TB-Platten auch keine Probleme bereitet.

Nun wurde aber die Platte von freeNAS nicht angezeigt.

Weder im Bereich der „echten“ Platten, noch beim Versuch eine Platte wiederherzustellen (was ja wegen des ersten Fehlens auch nicht weiter verwunderte). Verwundert hat mich aber, dass die Platte im Bios angezeigt wurde. Nach einigem Hin und her und dem Austausch des SATA-Kabels war die Platte dann sowohl in der Übersicht, als auch in der RAID-Verwaltung sichtbar.

ABER: Nachdem ich das Resilvering angestoßen hatte, wurden plötzlich Fehler gemeldet – und die Platte klang unangenehm. So als würde sie ständig neu starten, inklusive Kopf-Positionierung und allem Drum und Dran. Ich dachte erst mal an eine kaputte Platte – aber im externen Gehäuse am Mac verhielt sie sich ganz normal.

Mit der 4TB-Platte an Position 5 (und noch der geringen Kapazität des RAID) baute ich die Platte dann anstatt einer der schon getauschten Platten in den Käfig ein.

Und auch dort funktionierte sie wie erwartet. Danach habe ich einen Fehler gemacht: Ich installierte die zuvor aus dem Käfig ausgebaute Platte an Position 5 – und das System versuchte sich am Resilvering. Dieses fing auch an – meldete dann aber ebenfalls Fehler und auch diese Platte fuhr ständig neu hoch. So weit, so bekannt. Nur war inzwischen der Status des RAID auf „fertig“ gewechselt und es meinte, nun die neue, größere Kapazität zu haben – die 4TB-Platte konnte nun nicht mehr verwendet werden. JETZT war ich an dem Punkt, wo die fünfte Platte IRGENDWIE zum Laufen gebracht werden musste. Neben der gewählten Einbauoption am internen SATA des HP wären hier noch der Anschluss am eSATA und der Einbau eines zusätzlichen SATA-Controllers in Frage gekommen.

Im FreeNAS-Forum meinte dann jemand, ich soll doch mal die fünfte Platte an die selbe Stromversorgung hängen wie den Festplattenrahmen.

Und siehe da: Das brachte die Lösung.

Die Platte war im BIOS und unter FreeNAS sichtbar und ließ sich auch problemlos resilvern.

Jetzt stehen insgesamt 29,7 TB Plattenplatz zur Verfügung. 6 TB habe ich erst mal für eine nicht benutzte Freigabe reserviert und dann für das TimeMachine-Backup meines iMac weitere 10 TB.

Diesen Platz hat der iMac nun aber exklusiv für sich und muss ihn sich nicht mehr mit den Macbooks teilen...

Dadurch gewinnen diese insgesamt 6 TB, was ebenfalls für eine Weile reichen sollte.

Die ganze Aktion hat knapp 1500 Euro für die 5 neuen Platten, gut eine Woche des Wartens – und einiges an Schweiß gekostet.

Insbesondere, nachdem die letzte Platte nicht so wollte, wie sie sollte.

Mal schauen, wie lange das System diesmal ausreicht.