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oder mit den Worten von Mozilla: „Firefox bietet Sicherheit, Geschwindigkeit und neue Funktionen, die die Art und Weise, wie Sie das Web nutzen, verändern werden.“ Nach drei Wochen intensivem Testen und Arbeiten mit dem neuen Firefox wird es Zeit für ein Resümee.

Der neue Firefox steht für die drei gängigsten Betriebssysteme Windows, Linux und Mac OS/X zur Verfügung. Wie gewohnt läuft die Installation reibungslos und schnell. Dabei zeigt sich allerdings ein kleines Manko. Die neue Version übernimmt alle Einstellungen seines Vorgängers und arbeitet mit den gleichen Verzeichnissen. Dadurch ist es praktisch kaum möglich, eine alte und die neue Version parallel auf dem Rechner laufen zu lassen. Vor allem wenn Add-Ons deaktiviert oder aktualisiert werden, kommt die jeweils andere Version ins Stolpern. Für das tägliche Arbeiten spielt das eher keine Rolle. Wer aber mehrere Browserversionen parallel benutzen möchte, beispielsweise um das Aussehen neu entwickelter Webseiten mit verschiedenen Versionen zu betrachten, muss einen anderen Weg gehen.

Aufpoliert

Gleich nach dem Start von Firefox 3 fällt einem die neue Optik auf. Er passt sich harmonischer als seine Vorgänger an das Erscheinungsbild des jeweiligen Betriebssystems an. Die wirklich interessanten Neuerungen bemerkt man dann beim Arbeiten. Schon mit der Eingabe der ersten Internetadresse zeigt sich ein gravierender Unterschied zu Firefox 2: Wenn man dort angefangen hat, eine URL einzugeben, so durchsuchte Firefox auch nur die in der Chronik gespeicherten Adressen. Firefox 3 geht wesentlich weiter. Die „intelligente Adresszeile“ durchsucht während der Eingabe nicht nur die Browserchronik, sondern auch die Seiten aus den Lesezeichen. Darüber hinaus wird nicht nur die URL auf Übereinstimmung geprüft, sondern auch der Seitentitel oder zugeordnete Stichwörter. Die Sortierung der Suchergebnisse, die wie bisher auch unterhalb der Eingabezeile in einer Liste erscheinen, richtet sich nach der Häufigkeit, mit der man die Seiten bisher besucht hat. Das ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, da man noch die alte Sortierung erwartet. Aber nach kurzer Zeit möchte man dieses neue Feature nicht mehr missen – zumindest geht es mir so.

Sehr gut gefällt mir auch die neue Lesezeichenfunktion. Mit einem Klick auf das Sternsymbol auf der rechten Seite der Adresszeile wird ein Lesezeichen eingetragen. Ein zweiter Klick öffnet ein Bearbeiten-Fenster in dem man ihm einen Namen geben und es ablegen kann. Zusätzlich kann man an dieser Stelle Schlagworte eintragen, die später für die Suche verwendet werden.


Lesezeichen mit einem Klick anlegen

Mehr Sicherheit


Auch im Bereich der Sicherheit gibt es zahlreiche Neuerungen. Klickt man z.B. auf das kleine Favicon links in der Adresszeile so zeigt Firefox Informationen über die Identität der Webseite an.


Informationen über die besuchte Webseite

Ein weiterer Klick erlaubt tiefere Einblicke: Wie oft wurde die Seite besucht? Wurden eingegebene Passwörter gespeichert? So fällt es leichter, nicht vertrauenswürdige Seiten zu überprüfen. Aber es gibt noch weitere Maßnahmen, damit der Benutzer nicht auf unsicheren Seiten Opfer von Malware oder Phishing wird. Hierzu prüft Firefox regelmäßig, ob eine besuchte Seite als Phishing-Seite oder als attackierende Webseite (d.h. eine die versucht, dem Besucher Viren, Spyware oder Trojaner unterzuschieben) gemeldet ist. In diesem Falle erscheint ein eindeutiger Warnhinweis und der Benutzer muss den Zugang zur Seite explizit freigeben.


Deutlicher geht's nicht: Firefox warnt vor Seiten mit Schadcode...


...und hier der Warnhinweis bei Seiten, die versuchen persönliche Daten zu ergaunern


Auch die Warnung vor ungültigen oder abgelaufenen SSL-Zertifikaten wurde eindringlicher gestaltet.


Warnhinweis bei zweifelhaften SSL-Zertifikaten


Darüber hinaus gibt es noch einen Jugendschutz, der allerdings nur mit den Einstellungen von Windows Vista funktioniert.

Die Liste mit potenziell gefährlichen Webseiten wird von Google erstellt und via Mozilla an den jeweiligen PC übertragen, auf dem Firefox 3 läuft. Damit wird verhindert, dass bei jedem Seitenzugriff Daten vom Anwender-PC an einen Server übertragen werden – was dem Schutz der persönlichen Daten zu gute kommt.

Weitere Verbesserungen der Sicherheit betreffen das Aktualisieren von Add-Ons, die Integration von Anti-Viren-Software oder den Schutz vor Lecks seitenübergreifender JSON-Daten.

Vereinfacht wurde gegenüber dem Vorgänger der Passwort-Manager. Statt eines Pop-Up-Fensters, das fragt, ob man ein Passwort speichern will, erscheint jetzt nur noch die Mitteilung „Passwort speichern“ am oberen Rand der Seite. Das ist auch erstmal gewöhnungsbedürftig, denn man übersieht es leicht.

Einfacher Downloaden


Der Download-Manager wurde ebenfalls gründlich runderneuert. Neben der geänderten Optik der Oberfläche unterstützt der Download-Manager endlich auch die Wiederaufnahme eines noch nicht komplett abgeschlossenen Downloads. In der Status-Zeile am unteren Rand des Browsers wird ein Hinweis eingeblendet, falls gerade ein Download erfolgt oder pausiert worden ist. Innerhalb des Fensters des Download-Managers findet sich außerdem ein Suchfeld, und per Rechtsklick auf einen Download erscheint ein Kontextmenü, in dem man über "Zur Downloadseite gehen" die Seite besuchen kann, auf der man den Download ursprünglich gestartet hat. Im Test funktionierte das Wiederaufnehmen eines unterbrochenen Downloads meistens einwandfrei, egal ob der Download von mir angehalten wurde um den Rechner auszuschalten, oder weil ich Firefox über den Taskmanager gewaltsam beendet habe – nur gelegentlich musste ein Download erneut gestartet werden.

Firefox erweitern

Noch einfacher als bisher ist das Installieren von Erweiterungen („Add-Ons“) geworden. Diese kann man jetzt direkt im Add-Ons-Fenster auswählen und Installieren. Mit einem Klick auf "Zu Firefox hinzufügen..." wird das Add-On heruntergeladen und sofort installiert. Beim anschließenden Neustart des Browsers bleiben alle aktuell geöffneten Tabs gespeichert und Sitzungsdaten erhalten.

Schöner Browsen

Deutlich besser ist jetzt auch die Zoom-Funktion. Zoomt man in eine Website hinein oder hinaus so werden sowohl die Texte (wie bisher auch), als auch das Layout und die Bilder entsprechend vergrößert oder verkleinert. Eine einmal gewählte Zoom-Einstellung wird bei jeder besuchten Website gespeichert und beim erneuten Besuch automatisch ausgewählt.

Und wie sieht es mit dem Speicherbedarf aus?

Die bisherigen Firefox-Versionen waren ja nicht gerade für ihren sparsamen Umgang mit dem Arbeitsspeicher des PCs bekannt. Ein Firefox mit zehn geöffneten Webseiten konnte problemlos 100 Mbyte und mehr an Speicher belegen. Das ist jetzt ein ganzes Stück besser geworden. Bei gleicher Seitenzahl (und natürlich gleichen Seiten) ist der Speicherplatzbedarf bei mir um ca. 20 % gesunken. Offenbar hat die von FreeBSD portierte Speicherverwaltung und das Stopfen mehrerer hundert Speicherlecks Erfolg gezeitigt. Trotzdem, so richtig schlank ist Firefox damit noch immer nicht.

Und was noch?

Ach ja, ein gutes Stück schneller geworden ist er auch noch! Das konnte ich beim Aufrufen zahlreicher Webseiten beobachten. Und er läuft stabiler. In den vergangenen drei Wochen gab es nur einen einzigen Absturz – trotz intensivem Surfens auf den unterschiedlichsten Seiten. Der teilweise auf einem Zweitrechner parallel laufende Firefox 2 musste deutlich öfters die Segel streichen.

Fazit

Das lange Warten hat sich gelohnt. Der neue Firefox macht einen rundum gelungenen Eindruck. Er ist stabiler, schneller, sicherer, benutzerfreundlicher und – nach meinem Empfinden – schöner als je zuvor. Damit ist Microsofts Internet Explorer jetzt wieder im Zugzwang – denn in der aktuellen Version 7 wirkt er schwerfällig und übergewichtig und wird bei mir nur zum Testen neuer Webseiten geduldet.

Nur eines noch: Vor einem Update auf die neue Version sollte man noch einen kurzen Blick auf die installierten Add-Ons werfen, um sicherzugehen, dass auch wirklich alle schon in einer lauffähigen Version für den Firefox 3 zur Verfügung stehen.

Links:
Mozilla Download-Seite: www.mozilla-europe.org/de/firefox/