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Google ist die mit Abstand populärste und am meisten genutzte Suchmaschine im Internet. Die folgenden Zahlen zeigen das sehr eindrucksvoll. Sie stammen von webhits und beziehen sich auf Deutschland bzw. den deutschsprachigen europäischen Raum (Stand: August 2010):

    1. Google      89,5%
    2. Yahoo       2,5%
    3. bing.com    2,4%
    4. T-Online    2,1%
    5. ask.com     0,7%

Man sieht deutlich die überragende Marktstellung von Google. Daher ist Suchmaschinenoptimierung im Prinzip "Google-Optimierung". Natürlich ist eine gute Positionierung in den Suchergebnisseiten anderer Suchmaschinen kein Fehler. Da von dort aber nur ein Bruchteil an Besuchern zu erwarten ist, kann man sie bei seinen Optimierungsbemühungen vernachlässigen. Um seine Seite überhaupt optimieren zu können, muss man wissen wie Google eigentlich tickt. Da die Suchalgorithmen von Google nicht bekannt gemacht werden, muss man sich auf das verlassen, was Google freiwillig mitteilt und was sich in der Praxis bewährt hat (das ändert sich allerdings im Laufe der Zeit).

Was weiß Google?

Der erste Schritt ist herauszufinden, ob und was Google von unserer Website kennt. Welche Einträge also im Google-Index enthalten sind. Das kann man auf der Google-Seite mit dem Suchbefehl site:www.meinedomain.de ermitteln. Die Eingabe von site:www.auge.de liefert 327 Einträge. Man sieht also, dass die Website erfasst und indiziert wurde. Wie oft der Google-Bot auf der Website vorbei schaut und Änderungen im Index aktualisiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab: insbesondere von den Abständen der Aktualisierung der Seiteninhalte – werden Inhalte regelmäßig geändert, so schaut Google auch öfter vorbei - und dem Pagerank - je höher der Pagerank, umso häufiger die Besuche. Wer Zugriff auf die Log-Dateien des Webservers oder CMS hat, kann selber nach schauen, wie oft diese Besuche erfolgen. Keine Bedeutung hat dagegen der Meta-Tag "revisit-after". Dieser soll den Suchmaschinen eine Indikation liefern, wie häufig sich die Seiteninhalte ändern und welche Besuchsfrequenz sinnvoll ist. Google ignoriert diesen Wert.

Wann Google eine ganz bestimmte Seite zum letzten Mal in seinem Index aktualisiert hat, kann man übrigens ebenfalls ermitteln. Einfach im Google-Suchfeld den Befehl cache:www.meinedomain.de eingeben. Als Ergebnis erhält man dann Datum und Uhrzeit des letzten Besuchs und die Ansicht der Seite zu diesem Zeitpunkt. Diese Abfrage funktioniert natürlich nicht nur für die Startseite, sondern auch für beliebige Unterseiten (soweit diese öffentlich zugänglich sind).

auge.de im Google-Cache vom 29.10.2010

Als nächstes sollte man sich die Google-Richtlinien für Webmaster und die Google-Richtlinien zur Suchmaschinenoptimierung durchlesen und bei den Google Webmaster-Tools anmelden. Insbesondere die dort aufgeführten faulen Tricks gilt es sich gut merken und unter allen Umständen zu vermeiden. Auch wenn angebliche Experten einem dazu raten. Eine gute Website mit interessanten Inhalten hat sowas auch gar nicht nötig und man riskiert nur, dass Google die Website abstraft und aus dem Suchindex entfernt.

Insbesondere sollte man auch davon ausgehen, dass Google alles erkennt, was für die Suchergebnisse oder die Erkennung von Spam, relevant sein könnte:

  • Was ist echter und nützlicher Content und was ist mutmaßlicher Keyword-Text.
  • Wurde Content von anderen Seiten kopiert (und eventuell nur geringfügig umgeschrieben)?
  • Welche Position, Größe und Farbe haben ausgehende Links?
  • Was wird über CSS und Javascript produziert?
  • Wie oft wurde der Seitentitel geändert und welche Keywords wurden eingefügt?
  • Wie sieht die Historie der Backlinks aus (d.h. welche Linktexte, Ziel-URLs und Positionen auf der Seite hatten diese)?
  • und sicher noch vieles mehr.

Google-Tools

Kommen wir zurück zu den Webmaster-Tools. Diese bieten viele wertvolle Informationen und Tools, die bei der Optimierung helfen können. So zeigen sie beispielsweise über welche Suchanfragen Besucher auf die Seite gekommen, wie hoch die Zugriffszahlen sind oder ob mehrere Unterseiten identische Seitentitel haben. Über die Webmaster-Tools kann man eine Sitemap seiner Website einreichen und so die vollständige Indizierung durch Google beschleunigen. Und nicht zuletzt bieten sie eine Liste aller verweisenden Backlinks. Diese Hilfestellungen sind natürlich nicht ganz uneigennützig. Schließlich hat Google, wie jede andere Suchmaschine auch, größtes Interesse daran möglichst gute Suchergebnisse (d.h. mit höchst möglicher Relevanz) zu liefern. Natürlich gibt es außer den Webmaster-Tools noch andere Mittel, um an diese Informationen zu gelangen. So kann man externe Dienste wie z.B. Woopra einbinden oder Werkzeuge verwenden die das CMS bereitstellt.

Gesucht - gefunden

Nun kann man daran gehen, sich zu überlegen, mit welchen Begriffen man überhaupt gefunden werden will. D.h. man stellt eine Liste von Keywords und deren Kombinationen zusammen, von denen man erwartet, dass sie Besucher auf die eigenen Seite führen. Natürlich sollte man auch prüfen, ob man damit auch gesucht wird! Dazu ist es auch hilfreich, diese Suchbegriffe mal in Google einzugeben und sich die Suchergebnisseiten anzuschauen. Zeigt eine Suche via Google nur wenige Tausend oder Zehntausend Treffer an, so stehen die Chancen sehr gut, dass man seine eigene Seite weit oben in den Suchergebnissen platzieren kann. Weit oben bedeutet auf jeden Fall auf Seite eins und am besten auf einem der ersten drei Plätze. Als nächstes prüft man wie oft überhaupt nach diesen Keywords gesucht wurde. Dazu nehme kann man z.B. die Dienste von  rankingCHECK bemühen. Noch ein Tipp: Wenn man die Google-Position von Keywords kontrollieren möchte, diese aber nicht unter den ersten 10 Treffern auftauchen, kann man die Zahl der Ergebnisse pro Suchergebnisseite auf bis zu 100 einstellen. Dazu geht man auf der Google-Suchseite auf "Einstellungen" und erhöht die Anzahl der Ergebnisse pro Seite auf 100. Jetzt kann man ohne Blättern bequem die ersten 100 Einträge z.B. über die Suchfunktion des Browsers (Firefox: Strg+F) durchsuchen.

Neben der Position der eigenen Seiten auf Google ist noch wichtig, wie diese in den Suchergebnissen angezeigt werden. Je aussagekräftiger das präsentierte Suchergebnis, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass es auch angeklickt wird. Die Präsentation der Ergebnisse kann man zum Teil beeinflussen. Schauen wir uns dazu ein typisches Suchergebnis genauer an:

Google-Suchergebnis "AUGE e.V."

  • Die erste Zeile mit dem blauen Text ist der Seitentitel der gefundenen Webseite und gleichzeitig der Link dorthin. Diesen Eintrag kann man direkt beeinflussen, indem man den Seitentitel entsprechend setzt. Wichtig ist, dass dieser Seitentitel möglichst aussagekräftig ist. Auf keinen Fall sollte man ihn wahllos mit Keywords füllen, das macht ihn für die Suchenden unattraktiver.
  • Der schwarze Text darunter ist das sogenannte "Snippet". In der Regel wird dieser Textschnippsel aus dem Seiteninhalt generiert, d.h. aus Textteilen die den Suchbegriff enthalten. Alternativ kann auch der Inhalt der Meta-Description der Website verwendet werden (das ist hier beim ersten Suchergebniseintrag der Fall.
  • Der grüne Text in der letzten Zeile ist der Pfad (also die URL) zu der gefundenen Website. Hier kann man wieder Einfluss nehmen, indem man für "sprechende" Pfade sorgt - also z.B. www.meineseite.de/tipps-und-tricks-suchmaschinenoptimierung statt www.meineseite.de/inhalt/23/0,1872,8115255,00.html. Er sollten nicht nur suchmaschinen-, sondern auch benutzerfreundlich gestaltet sein.
  • Taucht der in der Google-Suchmaske eingegebene Begriff in einem Suchergebnis auf, so wird dieser fett hervorgehoben. Da gleiche gilt auch wenn der Begriff im (grün dargestellten) Pfad gefunden wird.

Gute Inhalte

Kommen wir jetzt zum wichtigsten einer jeden Website, den Inhalten. Es versteht sich eigentlich von selbst, dass man seinen Besuchern möglichst informative und nützliche Inhalte bietet, die diese interessieren. Beim Schreiben von Texten gilt es auch darauf zu achten, dass die zuvor ermittelten Suchbegriffe in der richtigen Dosierung und regelmäßig im Inhalt erscheinen. Am besten benutzt man beim Schreiben von Texten eine Liste, auf der alle Suchbegriffe, Suchbegriffkombinationen und Varianten aufgelistet sind. Aber Achtung: Die Texte sind zuallererst für menschliche Leser gedacht und sollten durch den Einsatz von zu vielen oder den immer wieder gleichen Keywords nicht leiden. Innerhalb einer Seite kann es sinnvoll sein, der Reihenfolge und Positionierung der gewählten Suchbegriffe Beachtung zu schenken. Je weiter oben ein Keyword steht, umso höher wird es bewertet (man bezeichnet das als "Keyword-Prominenz"). Dabei gilt: Das erste Wort eines Textes, eines Absatzes, eines Satzes oder einer Überschrift ist stets relevanter als das letzte und bedeutet eine höhere Keyword-Prominenz. Vermeiden sollte man dagegen Begrüßungsfloskeln oder ausschweifende Einleitungen - das langweilt Besucher und Suchmaschinen gleichermaßen.

Folgendes sollte man soweit möglich bei der Gestaltung seiner Website beachten:

  • Texte mit Überschriften und Absätze strukturieren
  • Eher kurze und kompakte Sätze und Abschnitte schreiben, statt verschachtelter Satzkonstruktionen oder ellenlanger Abschnitte
  • Die wichtigste Botschaft einer Seite (die Kernaussage oder ein Fazit) gehört möglichst weit nach oben, am besten in den ersten Satz oder Abschnitt.
  • Textauszeichnungen sollten nur sparsam eingesetzt werden. Und wenn dann möglichst nur Fett- und Kursivschrift, aber keine Unterstreichungen. Die Texte werden dadurch schlechter lesbar und auf Websites sollten nur Links unterstrichen sein.
  • Die Zeilenlänge von Fließtext sollte nicht zu lang sein, um die Lesbarkeit zu verbessern. Wenn man während der Entwicklung variable Spaltenbreiten verwendet (auch wenn später ausschließlich feste Breiten zum Einsatz kommen), so kann man mit dem Browser selber ausprobieren wie sich die Optik der Seite und die Darstellung der Texte ändert, wenn die Spalten breiter oder schmaler gemacht werden.

Suchmaschienn können zwar mittlerweile sehr viele Inhalte verarbeiten aber noch lange nicht alle. So kann Google zwar mittlerweile den Text-Content von Flash-Dateien auslesen nicht jedoch von Silverlight. Und Texte in Grafiken bleiben derzeit ebenfalls außen vor. Womit wir schon beim Einsatz von Bildern und grafischen Inhalte wären und wie man diese für Suchmaschinen attraktiv macht.

Bilder richtig einsetzen

Insbesondere durch die Optimierung von Dateinamen und ALT-Texten verbessert sich nicht nur die Erfassung durch Bildersuchmaschinen wie der Google Bildersuche, gefundene Bilder können durchaus auch auf "normalen" Suchergebnisseiten erscheinen! Die Positionierung einer Website auf den Suchergebnisseiten kann sich durch Bilder und Grafiken verbessern. Folgende Tipps helfen dabei:

  • Jede Grafik sollte einen beschreibenden Dateinamen erhalten.
    Beispiel:
    Schlechter Dateiname: DSCF1234.JPG
    Besser: computer.jpg
    Gut: computerclub_frankfurt_vorfuehrung_acer_netbook.jpg
     
  •  TITLE- und ALT-Attribut sollten immer gesetzt werden und aussagekräftig sein. Das Setzen dieser Attribute sorgt nicht nur für eine standardkonforme Website und vermeidet Validierungsfehler. Es ist auch für Besucher wichtig, die das Laden von Bildern deaktiviert haben oder gar keine Bilder sehen können (z.B. Blinde). Auch Suchmaschinen wie Google werten diese Attribute aus. Auch hier sollte man das TITLE- oder ALT-Attribut nicht mit Keywords überfrachten.
    Beispiel:
    Falsch: <img src="computerclub_frankfurt_vorfuehrung_acer_netbook.jpg">
    Richtig: <img src="computerclub_frankfurt_vorfuehrung_acer_netbook.jpg" title="Computer" alt="Computer">
    Besser: <img src="computerclub_frankfurt_vorfuehrung_acer_netbook.jpg" title="Vorführung Acer-Netbook Computerclub AUGE" alt="Vorführung Acer-Netbook Computerclub AUGE Frankfurt">
     
  • Werden die gleiche Grafiken auf mehreren Seiten verwendet, so sollten sie immer den gleichen Title- und Alt-Text bekommen.
     
  • Enthält die Grafik Texte, so sollten diese auch im Title- und Alt-Text stehen
     
  • Die Title- und Alt-Texte von Layout-Grafiken (z.B. Hintergrundbilder, Farbverläufe, Blind-Gifs) sollten keine Keywords enthalten. Hier nur alt="" eintragen.
     
  • Werden Grafiken als Überschrift verwendet, dann werden diese mittels HTML auch als Überschrift ausgezeichnet - auch wenn diese Auszeichnung die Darstellung nicht beeinflusst.
    Beispiel:
    Falsch: <img src="ueberschrift.gif">
    Richtig: <img src="ueberschrift.gif" alt="Überschrift Computermuseum">
    Besser: <h3><img src="ueberschrift.gif" alt="Überschrift Computermuseum"></h3>

Und hier noch ein Beispiel aus der Praxis, wie die Verwendung von Title- und/oder Alt-Tags zu einer guten Positionierung sogar bei Suchen mit nur einem Keyword führen kann. In einem Koch-Blog wurden die Bilder versuchsweise mit sprechenden Dateinamen, mit und ohne Alt-Tags, sowie mit und ohne Title-Tags versehen. Das Resultat beispielhaft für den Suchbegriff "Jägerschnitzel" (Google listet im Oktober 2010 hierfür 51.000 Ergebnisse auf). Die dazugehörige Rezept erscheint nicht auf der ersten Suchergebnisseite. Dort stehen die Einträge der großen Kochseiten wie chefkoch.de, Marions Kochbuch, rezeptewiki.org oder oetker.de. Dafür steht jedoch an zweiter Stelle der Suchergebnisse das in dem Rezept enthaltene Bild (auf dem Screenshot unten rot umrandet) und da Google das Bild direkt mit dem Blogbeitrag verlinkt und nicht nur mit dem Foto, gelangen Besucher direkt auf das Blog!

Screenshot Google Suchergebnisseite "Jägerschnitzel"

Natürlich gehört auch ein bisschen Glück dazu, mit einem Bild auf der Seite 1 der Suchergebnisse zu landen, aber mit richtig gewählten Dateinamen und gesetzten Tags steigen die Chancen.

Die Datenkrake zähmen

So, zum Schluss noch ein Tipp für alle die, die Google ein gewisses Misstrauen entgegen bringen und sich nicht vollständig dem unersättlichen Datenmoloch hingeben wollen. Denn dass Google exzessiv Informationen über die Online-Aktivitäten seiner Nutzer sammelt und diese auch auswertet ist ja hinlänglich bekannt. Um das - nach Meinung einiger Datenschützer "...größte Datenschutzrisiko im Internet" zu reduzieren, kann man folgendes tun:

  • Regelmäßig den Google-Cookie löschen (der identifiziert jeden Benutzer eindeutig!)
  • Die Google-Toolbar nicht verwenden
  • Für die Suche auf Google den anonymisierten Suchdienst Scroogle verwenden
  • Dienste wie Google-Mail oder Google-Desktop meiden.

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