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Mit dem WAP-fähigen Handy unterwegs im Internet surfen – ein alter Hut? Bisher oft teuer wie eine Diamanten besetzte Krone, wurde diese Möglichkeit von vielen Handybesitzern nicht allzu häufig genutzt. Neuerdings sind aber auch bei Prepaid-Anbietern die Preise für das mobile Internet gesunken. Sie berechnen sich nach Megabyte Datentransfer.

Meinen Feldversuch starte ich mit meinem zwei Jahre alten Nokia 2650. Das hatte ich mir damals zugelegt, weil ich ein Mobiltelefon haben wollte, das möglichst wenig kann. Doch, das gibt es! Fotografieren und Musik hören möchte ich unpraktischerweise mit dafür speziell hergestellten Geräten und nicht in himmelschreiend schlechter Qualität mit einer überteuerten eierlegenden Wollmilchsau. Einzig wichtig war mir die WAP-Fähigkeit des Handys. Ich möchte telefonieren, SMSe verschicken und ab und an ins Internet gehen können damit, um mich bei Bedarf flexibel mit Informationen versorgen zu können.



Mein Telefon verwendet dazu GPRS (General Packet Radio Service). GPRS ist ein spezielles System für die Übertragung von Informationen über das GSM-Netzwerk. Hierbei werden die Daten in einzelne Pakete aufgeteilt, wobei jedes dieser Pakete mit zusätzlichen Informationen versehen wird. Diese übermitteln dem Netzwerk, wie die einzelnen Pakete zusammenhängen und wer die Nachricht empfangen soll. Ermöglicht wird dies durch die IP(Internet Protocol)-Technologie, die auch im Internet zum Einsatz kommt und eine Datenübertragung ohne eine direkte leitungsvermittelnde Verbindung zum Empfänger möglich macht. Mit Hilfe des GPRS-Systems können die Pakete durch verschiedene Kanäle des Netzwerks geleitet werden, was die Nutzung freier Kapazitäten ermöglicht. Die Pakete werden dann beim Empfänger in der richtigen Reihenfolge zu einem Ganzen zusammengefügt. (Quelle: www.teltarif.de)

Die paketorientierte Vermittlung hat Vorteile: GPRS ermöglichte erstmals die Tarifierung nach übermitteltem Datenvolumen. Das heißt: Sie zahlen nach Menge und nicht, wie bisher, nach Zeit. Anwendungen wie WAP sind bei Abrechnung nach dem verbrauchten Volumen deutlich preiswerter, da hier nur wenige Daten übertragen werden. Die Nutzung von Internetradio oder gar Videostreams bereitet dagegen wenig Freude, da keine kontinuierliche Datenrate zur Verfügung steht.

Hier kommt jetzt wieder der Punkt "Preise" ins Spiel. Noch im letzten Jahr, ich erinnere mich gut, war es ein teures Vergnügen, eine WAP-Seite auch nur aufzurufen. Bis die Verbindung aufgebaut war, ging schon einmal eine Minute ins Land und war ruckzuck ein Euro verbraucht. Aber nun haben die Mobilfunkanbieter an der Preisschraube gedreht. Anfang Oktober 2007 bietet die Prepaid-Landschaft durchgehend günstige Preise, von denen ich hier ein paar Beispiele aufführen will:

Aktuelle Tarife für mobile Datendienste
Aktuelle Tarife für mobile Datendienste

Es ist jetzt eher schwierig sich vorzustellen, was diese 12 MB bedeuten. Der Autor der Seite "Bus und Bahn im Griff" (www.bus-und-bahn-im-griff.de) hat sich dankenswerterweise einmal die Mühe gemacht, themenbezogen Daten zusammenzustellen. Auf seiner Seite findet sich unter www.bus-und-bahn-im-griff.de/handy/wap_kosten folgendes wie ich finde illustrative Beispiel:

Als nächstes einige konkrete Angaben über die Datenmenge, die Sie bei einer Fahrplanauskunft oder Verspätungsabfrage bezahlen müssen.

Beispiel 1: Sie führen bei der DB eine adressenscharfe Verbindungssuche mit dem Handy durch. Das bedeutet: Aufruf der DB-Startseite, Wahl des Menüpunktes "Tür zu Tür", Eingabe der Fahrtdaten, Anschauen der Verbindungsliste, Anschauen einer detaillierten Verbindung, evt. noch Ansicht einer Fußwegbeschreibung.
Nutzen Sie wap.bahn.de, fallen etwa 15 kByte an, bei mobile.bahn.de etwa 30 kByte. Mehr über den Unterschied zwischen diesen zwei Internet-Adressen für's Handy erfahren Sie auf der Seite www.bus-und-bahn-im-griff.de/handy/fahrplanauskunft.

Beispiel 2: Eine Verspätungsabfrage benötigt über wap.bahn.de 10 kByte, über mobile.bahn.de 20 kByte. Dafür besuchen Sie die Startseite, wählen den Menüpunkt "Ankunft/Abfahrt", geben den Wunschbahnhof ein und bekommen die nächsten 10 Abfahrtszeiten angezeigt.

Beispiel 3: Für eine Verspätungsabfrage benötigen Sie nicht die komplette Prozedur von der Startseite aus, inklusive Eingabe des Bahnhofs. Für Ihre wichtigsten Bahnhöfe können Sie Lesezeichen im Handy-Browser anlegen: rufen Sie die Verspätungsseite eines Wunschbahnhofes auf und setzen darauf ein Lesezeichen. Somit können Sie diese Seite jederzeit rasch aus der Lesezeichenliste abrufen und verbrauchen dafür generell unter 5 Kilobyte.
Wenn wir jetzt den Preis von 23 Cent pro MB Datentransfer ins Gedächtnis zurückrufen wird schnell klar, wie erschwinglich das Surfen mit dem (Prepaid-) Handy inzwischen geworden ist.

Mein mittlerweile eher altersschwaches Handy mit dem winzigen Display (immerhin in Farbe) bietet mir also plötzlich eine Fülle neuer Möglichkeiten, von denen ich bisher kaum zu träumen wagte. Darüber im nächsten Teil mehr.

Links:
Bus und Bahn im Griff (deutsch): www.bus-und-bahn-im-griff.de
WAP-Seite der Deutsche Bahn AG (deutsch): wap.bahn.de
Mobil-Seite der Deutsche Bahn AG (deutsch): mobil.bahn.de
Telefontarife vergleichen mit Teltarif.de (deutsch): www.teltarif.de