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Nachdem ich im letzten Artikel beschrieben habe, wie es - trotz Backup - zu einem Datenverlust kommen kann, möchte ich hier meine Erfahrungen bei der Suche nach einem geeigneten Zusatz-Speicherort darstellen.

Da manuelle Backups von der Disziplin des Erstellers abhängen, diese auch regelmäßig durchzuführen, kommt als Zusatzbackup eigentlich nur eine automatische Lösung in Frage - idealerweise aber eine, die sich beim Überschreiben alter Daten anders verhält als TimeMachine.

Backup-Programme gibt es auch für den Mac einige. Da diese in der Regel auch für die Zusammenarbeit mit Cloud-Diensten vorbereitet sind, schreiben sie die gesicherten Daten in einen verschlüsselten Container, der dann in der Cloud abgelegt wird. In Frage kommen hier z.B. Programme wie Arq (https://www.arqbackup.com/) oder Crashplan (http://www.code42.com/crashplan/). Beide Programme bieten sowohl eine kostenpflichtige Version, bei der die Cloud-Anbindung vorgesehen ist, als auch eine kostenlose, mit der man auf lokale Laufwerke sichern kann.

Ich nutze im Moment für meine nicht sehr ausgeprägten Cloud-Bedürfnisse (ein paar Dateien auf mehreren Rechnern synchron halten) Dropbox. Dieser Dienst wird zwar in den USA gehostet, aber ich habe keine geschäftswichtigen oder privaten Daten dort liegen - und ich bin nicht ausreichend paranoid um dem Anbieter komplett zu misstrauen.
Nachteil bei Dropbox ist aber, dass alle Daten auf allen angeschlossenen Rechnern synchron gehalten werden. Bei dem wenige GB umfassenden Gratis-Angebot von Dropbox stellt das heutzutage kein Problem dar. Bei der von mir angedachten Art der Nutzung aber schon:

Ich möchte mit einem der oben genannten Programme die Ordner mit den relevanten Daten in ein Backup schreiben, das dann in der Cloud gespeichert wird. Würde ich dafür nun Dropbox nutzen, bräuchte ich lokal 1TB zusätzlich: eben jenen Bereich auf der lokalen Platte, der mit der Dropbox synchronisiert wird.

DAS ist nicht wirklich praktikabel, auch wenn die Kosten vom 10$ im Monat für 1TB bei Dropbox sich im Rahmen dessen bewegen, was ich bereit wäre auszugeben.

Also fing die Suche nach Alternativen an.
Arq Backup unterstützt direkt außer der Drobbox noch Amazon Cloud Drive, Google Drive, Microsofts OneDrive sowie die beiden Archiv-Dienste Google Nearline und Amazon Clacier. Alles Dienste in den USA.

Wuala, der Cloud-Dienst von LaCie, dessen Server in der Schweiz standen, hat leider seinen Dienst eingestellt.

So blieb eigentlich nur HiDrive von Strato. Doch leider gab es auch hier ein Problem: Strato hat im Herbst diese Produktlinie umgestellt. Im Rahmen dieser Umstellung fiel die Möglichkeit weg, per smb oder webdav auf den Cloudspeicher zuzugreifen. Wenn man diese (und weitere) Protokolle nutzen möchte, so kostet das extra. Neben den 10 Euro / Monat für 1TB Speicher sind im ersten Jahr nochmal 5 Euro / Monat für das Protokoll-Paket fällig. Nach Ablauf des ersten Jahres kostet das Paket dann 10 Euro / Monat. Es gibt für Windows zwar ein Zugangstool, das den Cloudspeicher als Netzwerklaufwerk einbindet - doch kann das die entsprechende App für MacOS nicht. Hier wird - ähnlich wie bei der Dropbox - ein lokaler Ordner mit dem Cloudspeicher synchronisiert. Also nicht wirklich brauchbar.
Zwar handelte es sich erst um eine Beta-Version, doch wusste der Techniker, mit dem ich Kontakt hatte nicht, ob sich an der generellen Funktion noch was ändert.

Die früher hier mal von mir vorgestellte "Selbstbau-Cloud" Owncloud ist zum einen wegen einiger Sicherheitslücken in Verruf geraden - zum anderen würde ich hier einen Webserver benötigen, der mir 1TB Plattenplatz anbietet - Strato bietet maximal 200GB, Hetzner sogar nur 50GB. Um auf 1TB zu kommen, wird ein Managed Server benötigt - und dort liegen die Kosten deutlich über denen für den reinen Cloudspeicher.

Also werde ich das Backup in die Cloud erst mal verschieben. Vielleicht tut sich ja noch was bei den Anbietern.

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