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Die E-Mail-Clients von Windows

Wie ist oder war das denn so? Bis Windows XP gehörte Outlook-Express (OE) als Windows-E-Mail-Client zum System dazu. Wenn der Internet-Explorer (IE) upgedatet wurde, so kam gleich eine neue OE-Version mit - bis zum IE6. Danach gab es nichts Neues mehr. Wer ein MS-Office auf seinem System hatte, bekam Outlook installiert - deutlich mehr als ein Mail-Client, nämlich ein Kontakt-Manager sowie ein Kalender mit vielen Zusatzfunktionen. OE taugt außer zum E-Mail-Verwalten noch als Newsreader und hat natürlich Zugriff auf das Adressbuch - mehr aber kann das Programm nicht leisten.
In Windows Vista gab es kein Outlook-Express mehr - dafür ein neues Programm namens Windows-Mail. Bis auf den Namen und die Optik unterschied es sich nicht deutlich von OE.
In Windows 7 ist nun gar nichts in dieser Art mehr dabei - und es wird, wenn man den neuesten Ankündigungen glaubt, auch kein Browser standardmäßig mehr installiert.
Für dieses - aber auch die anderen beiden - Betriebssysteme gibt es nun Windows-Live-Mail, eines der Programme, um die es in diesem Artikel gehen soll.

Das Microsoft Live-System

Der Name suggeriert ja, dass es sich hier um ein Online-System handelt, dies ist aber nur zum Teil wahr. Tatsächlich kommt man über die Startseite home.live.com auf verschiedene Bereiche - in der Downloadsektion werden folgende Applikationen angeboten: Messenger, Mail, Writer, Fotogalerie, Movie Maker-Betaversion, Family Safety, Toolbar sowie Office-Outlook-Connector, Office-Live-Add-In und Silverlight. Wählt man eine der ersten an, meldet sich das System über den Live-Essentials-Installer, der je nach Betriebssystem (XP, Vista oder Windows 7) andere Programmkombinationen als Voreinstellung anbietet. In XP ist ja der Movie-Maker z.B. dabei, hier benötigt man keine "Live-Version". Was sind das alles für Programme?
Der Messenger erklärt sich wohl fast selbst. Über dieses Tool kann man unterdessen nicht nur Kurznachrichten austauschen, sondern auch Videounterhaltungen führen, Dateien versenden usw. Er bietet mehr "Unterhaltungseffekte" als z.B. der Windows-Messenger in XP.
Mail ist der Nachfolger für Outlook-Express - also ein E-Mail-Programm und Newsreader, ein Kontakt-Verwalter und mehr. Ich werde weiter unten noch näher auf das Programm eingehen.
Writer ist ein Programm um in einem Microsoft-Space zu bloggen.
Fotogalerie kennt man schon aus Vista - ein Bildanzeige-Programm mit rudimentären Bearbeitungsfunktionen, das aber auch viele RAW-Formate anzeigen kann, wenn die entsprechenden Codecs in das System eingebunden wurden. Hier sehen Sie einen Screenshot davon:

Klickt man ein Bild an, gibt es einen Satz von Bearbeitungsfunktionen, die außer der Einstellung von Helligkeit und Kontrast auch Zuschneiden vorsehen und Unterstützung beim „Rote-Augen-Entfernen“ bieten.
Movie Maker ist ein kleines Video-Schnittprogramm.
Family-Safety erlaubt es, die Nutzung des Internets auf verschiedene Arten und Weisen einzuschränken.
Die Toolbar schließlich bietet eine automatische "Live"-Suche und weitere Einbindungen in das Live-System, also der Gemeinschaft aller Live-Nutzer, unter Nutzung der über "Live" bereitgestellten Group- und Community-Fähigkeiten.


Die beiden ersten anderen Erweiterungsprogramme bieten eine Einbindung von Outlook und den Office-Programmen in das Live-System. So kann man also aus den Office-Produkten heraus auf Live-Space abgelegete Dokumente zugreifen.
Silverlight schließlich ist in etwa Microsofts Antwort auf Flash.
Zum Live-System gehört also noch mehr als die "Live-Essentials": Es gibt Kalender im System, man hat einen "SkyDrive" zur Verfügung, worunter man sich 25 GB (freigebbaren) Speicherplatz im Internet vorstellen kann und es gibt natürlich "Events" für die "Community", die sich in "Gruppen" und "Spaces" organisieren kann. Unter "Spaces" versteht Microsoft in etwa eine eigene Website, in der Informationen aus dem Profil oder auch z.B. dem Fotobereich benutzt werden können. "Events" kann man selbst definieren, über das System Freunde dazu einladen und sie anschließend auch darin dokumentieren oder gleich komplett hier stattfinden lassen.

Insgesamt liegt hier also eine Mischung aus einer Community - in die man mit einer "Live-ID" hineinkommt, z.B. einer Hotmail-Adresse, - und einem Softwareangebot zur hauptsächlichen Online-Nutzung vor.

Windows-Live-Mail

Der neue Mail-Client ist ein Stück leistungsfähiger als OE. Außer den E-Mail-Funktionen beinhaltet er einen Newsreader, einen RSS-Feed-Client, einen Terminkalender (im System ist von „Ereignissen“, nicht von Terminen die Rede!) sowie einen Kontaktmanager. 

 

Die Haupt-Menüleiste ist standardmäßig ausgeschaltet – eine Mode, die immer mehr um sich greift – und lässt sich über ein Symbol (links neben dem Hilfe-Button) wieder einblenden. Im unteren Bereich links sieht man die Hauptfähigkeiten des Programms aufgelistet – ein Anklicken führt zum Umschalten in den gewünschten Modus. Bei der Installation von Live-Mail übernimmt das System wählbare E-Mail- und Newsgroup-Konten, importiert die Adressenliste und Ereignisse, falls vorhanden. Ebenso kann es verschiedene Identitäten importieren, aber (leider) nicht mehr selbst verwalten. In der Hilfe empfiehlt Microsoft dazu, aus Sicherheitsgründen verschiedene Identitäten über verschiedene Konten (Benutzer- sowie E-Mail-Konten!) zu realisieren.

Weiterhin gibt es noch die bekannten „Briefpapiere“, der Client kann natürlich Signaturen verwalten – und von einer Mail kann man den HTML-Code sehen, aber diesen wohl nicht mehr (z.B. in einer Antwort) ändern.
Insgesamt ist es also gegenüber OE ein verändertes, aber bestimmt genauso nützliches Programm.