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Seit Windows XP gibt es das Problem, dass Windows Dateinamen, die (inkl. des Verzeichnispfades) länger als 255 Zeichen sind, nicht verarbeiten kann. Das liegt nicht am Dateisystem, das kann das durchaus, sondern an einer künstlichen Begrenzung in Windows. Und das Problem tritt auch im neuesten Windows 10 immer noch auf! Wenn nun ein Programm trotzdem längere Pfade anlegt (z.B. Eclipse oder Seafile) dann lassen sich diese Dateien und Verzeichnisse weder mit dem Windows Datei-Explorer noch einem anderen Tool wie Freecommander oder über die Kommandozeile löschen.

Im Knowledge-Base-Artikel 180410 beschreibt auch Microsoft das Problem.

Mit folgenden Schritten lässt sich das Problem lösen:

Man öffnet in Windows ein Kommandozeilenfenster via rechten Mausklick auf das Fenster-Symbol unten links und wählt dann "Eingabeaufforderung". Hier verbindet man mit dem Befehl "subst" einen beliebigen Pfad mit einem neuen Laufwerksbuchstaben:

subst x: e:\temp\langerordner\langerordner\...\langerordner

Über die Referenz des neuen Laufwerkes Secret verschluckt sich Windows nicht mehr an zu langen Pfaden und man erhält Zugriff auf die tiefer gespeicherten Dateien. Nun kann man mit

rmdir /S /Q X:\Pfad
bzw.
rd /S /Q X:\Pfad

die Verzeichnisse samt Inhalt und Unterverzeichnissen ab der Ebene löschen, die man mit subst eingebunden hat.

/S Löscht dabei alle Verzeichnisse und Dateien im angegebenen Verzeichnis zusätzlich zu dem Verzeichnis selbst. Wird verwendet, um ganze Verzeichnisbäume zu löschen.

/Q Keine Nachfrage, ob die Verzeichnisbäume mit /S entfernt werden sollen.

Anschließend hebt man die Verbindung des Laufwerkes Secret mit

subst x: /d

wieder auf und kann nun den Rest des Verzeichnisses löschen. Sollte dieses immer noch zu lang sein, muss man noch einmal einen Unterzweig einbinden und die obigen Schritte wiederholen.

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