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Einstieg

Seit kurzem (genau genommen: ab dem 5.5.09 für alle) ist es soweit: der "Release Candidate 1" von Windows 7 steht zum öffentlichen Download bereit. Unter diesem Link bietet Microsoft Windows 7 Ultimate mindestens bis Ende Juni in mehreren Sprachen sowohl als 32- wie auch als 64-Bit-Version an. Zum Download benötigt man eine "Live-ID" (=eine Hotmail-Adresse) und erhält einen Registrierungsschlüssel. Innerhalb von 30 Tagen nach der Installation muss man Windows 7 aktivieren. Es wird bis zum 10.6.2010 funktionieren, in der letzten Zeit dann allerdings alle zwei Stunden automatisch herunterfahren. Laut der letzten Gerüchte wird die endgültige Version wohl schon dieses Jahr (Oktober?) auf den Markt kommen.

Installation

Ich habe die 64-Bit-Version zweimal installiert: einmal in der Virtualbox auf einem Vista-64-System und einmal auf einer zweiten Partition auf dem gleichen PC. Die Virtualbox in der aktuellen Version bietet uns Windows7 - auf geeigneten PCs - sowohl in der 32- wie auch in der 64-Bit-Version - schon als unterstütztes Betriebssystem bei der Installation an. Aktuell bei Virtualbox, welches Sie z.B. unter diesem Link herunterladen können, ist die Version 2.2.4 - die 32-Bit- sowie die 64-Bit-Version sind nicht mehr getrennt, es gibt also nur noch einen Download, und das für viele Betriebssysteme. Wie schon in meinem früheren Artikel beschrieben, lässt sich das von Microsoft heruntergeladene ISO-Image von Windows7 direkt als DVD-Laufwerk in die Virtualbox einbinden, die dann auch davon booten kann. Die Installation läuft danach normal an.
Für die Installation auf einer Partition - vor der übrigens an verschiedenen Stellen im Netz unverständlicherweise gewarnt wird - bin ich so vorgegangen: eigentlich belegte meine Vista-Installation die ganze Platte. In der Systemsteuerung / Verwaltung und dort der Datenträgerverwaltung kann man durch Rechtsklick auf die Partition den Punkt "Verkleinern" anwählen. (Das ist immens hilfreich, weil z.B. Partition Magic sich unter Vista nicht zum Laufen bringen lässt und das Booten von der Original-CD auf neueren Rechnern fehlschlägt. Von Symantec/Norton gibt es dazu übrigens keine Hilfe!) Vista gibt die "maximale Verkleinerung" vor - man sollte etwas weniger wählen. Nach einigen Sekunden hat man freien Plattenplatz (16 GB müssten laut Microsoft schon reichen, mindestens 20GB sind besser, wenn Sie wie ich das virtuelle XP installieren wollen). Nun erstellte ich aus dem ISO-Image eine (bootfähige) DVD und startete den Rechner neu. Wie gewohnt wird gefragt, wie und wo man das neue Betriebssystem installieren wolle - und nach dem ich den freien Plattenplatz angeklickt hatte, lief die Installation problemlos. Beim Neustart des Systms konnte ich überprüfen, dass dadurch ein (Vista-)Bootmanager mitinstalliert wurde, der mir nun Vista und Windows7 zum Start anbietet.
Auf der virtuellen Installation sollte man danach die "GuestAdditons" (siehe auch diesen Link) installieren, auf der tatsächlichen Maschine die Hardware-nahen (Mainboard)-Treiber. Aber: die gibt's noch nicht!? Kein Problem - zumindest auf meinem Rechner: ich wählte zum Download beim Hersteller die Treiber für Vista 64 aus - alles ließ sich  "einfach so" installieren und funktionierte am Schluss auch korrekt. Bei den Grafik-Treibern bot sich mir eine echte Überraschung: Nvidia hat schon Windows7-Teiber sowohl in der 32- wie auch der 64-Bit-Version im Angebot!

Interessante Erweiterung

Vielleicht fragen Sie sich, warum ich Windows7 unbedingt zweimal installieren musste: nun, beim RC1 wurde ein neues "Schmankerl" angekündigt, das mich brennend interessierte: ein virtuelles Windows XP kann man sich mitinstallieren, das alle Kompatibilitätsprobleme beseitigen sollte. Dies wollte ich unbedingt! Aber: es setzt eine bestimmte CPU-Fähigkeit voraus, die als  "Virtualisierung", genauer als "Intel-VT" oder "AMD-VT" bezeichnet wird. Auf dieser Intel- oder dieser AMD-Seite werden Tools zum Herunterladen angeboten, die feststellen, ob die in Ihrem System verbaute CPU diese Fähigkeit besitzt. Der durch Virtualbox simulierte PC besitzt leider diese Fähigkeit nicht, meine "richtige" CPU aber schon!
Nachdem also Windows7 auf einer "physikalischen" Maschine installiert war, ging's auf die Suche nach der Erweiterung (dem XP-Modus), die nicht mitgeliefert wurde. Alle nötigen Downloads erreicht man über diese Microsoft-Seite. Das Ganze basiert auf einer speziellen Version des Virtual-PCs  mit dem Namen Windows Virtual PC Beta, einer Virtualisierungssoftware von Microsoft, die man sich als erstes herunterlädt. Hierbei muss man sich wieder zwischen 32- oder 64-Bit entscheiden sowie die Sprache wählen. Die Datei ist dann lediglich 5,7 MB groß und muss als erstes installiert werden. Danach ist die Windows XP Mode Beta dran, die 466MB groß ist. Sie wird übrigens aus Windows7 heraus installiert und nicht von der virtuellen Maschine aus. Danach sollte man sich noch eine Erweiterung installieren (auf der oben zitierten Seite als "für Entwickler" angekündigt), die Sie hier in der korrekten Spracheinstellung downloaden können.

Installieren Sie nun den Windows Virtual PC und starten ihn (dauert beim ersten Mal eine Weile). Aus diesem heraus installieren Sie dann die Erweiterung. In Zukunft starten Sie das XP über den Startmenü-Eintrag: Windows Virtual PC. Wie das Ganze dann aussieht, zeigt dieses Bild:


Sie sehen hier den Windows7-Desktop mit geöffnetem "Computer" (unten, dem Ersatz für "Arbeitsplatz"), darüber das virtuelle XP im Fenster mit dessen geöffnetem Arbeitsplatz. Das Bild zeigt Ihnen auch, dass sich das - kostenlose - Antivir sowohl im XPM wie auch unter Windows7 installieren ließ.

Sowohl Windows7 wie auch das virtuelle XP fanden bei mir übrigens - über meinen Router - sofort den Weg ins Internet.

Hinweise

Ach ja, vielleicht suchen Sie - wie ich - den guten alten Gerätemanager, um die korrekte Einbindung der gesamten Hardware zu überprüfen: viel Spaß! Ich habe ihn gefunden, wie das Bild zeigt:

(Sie erreichen ihn über: Systemsteuerung / System und Sicherheit / Verwaltung / Computerverwaltung / Gerätemanager).

Mehr über den XP-Modus im nächsten und über das Arbeiten im Netz mit Windows 7 im dritten Teil dieser Reihe.

Am 20.6.09 stellen wir das System auf dem RG-Treffen in Frankfurt vor - wenn irgend möglich wird es eine "Live-Übertragung" davon im Internet geben, auf die wir noch näher hinweisen werden.

Kommentare

Sehr spannend! Am 20. bin ich in Ffm, hab aber leider keine Zeit, sonst hätte ich mir das gerne angeschaut! Die entscheidende Frage für mich bleibt: Nachdem ich keine Lust auf Vista habe, lohnt sich Win7 wieder?

Martina Rüdiger (m7252)

Martina Rüdiger (m7252)

Also gestern auf dem FRankfurter RG-Treffen war wohl die versammelte Truppe recht angetan von Windows 7. Es sieht zwar aus wie Vista, hat aber die geniale neue Taskleiste und eben - ab der Pro-Version - den XP-Modus, der wohl wirklich alle Kompatibilitätsprobleme löst. Außerdem scheint es "nur ein bisschen" langsamer als XP, aber VIEL schneller als Vista zu sein. Schaun mer mal!
M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.

Ich finde auch: Das klingt verlockend. Bevor nix mehr geht, wie es soll, weil das OS zu alt ist (wie bei Win2000 leider der Fall) dann lieber Angebote mitnehmen (sobald es sie geben sollte). Ich hoffe doch, Mickysoft gibt irgendwann mal verlockende Upgrade-Schnäppchen raus, auf dass man von XP günstig modernisieren kann. Möglichst nachdem Win7 aus der Beta-Phase raus ist. *ggg* Aber leider ist die Preispolitik des Monopolisten ja immer noch sehr "selbstbewusst". Wenn ich könnte wie ich wollte, hätte ich sowieso schon längst Ubuntu auf dem Rechner.

Martina Rüdiger (m7252)

Martina Rüdiger (m7252)

bedeutet wohl mein 4 1/2 Jahre alter PC würde dieses Upgrade nicht mehr mitmachen. Da werde ich wohl erstmal in neue Hardware investieren müssen. Aber ansonsten klingt das ja nicht schlecht.

Bei einem Großhändler bekomme ich schon Vista mit Upgrade-Gutschein auf Windows 7. Ob es Upgrades von XP geben wird??? Ich denke, eher nicht - oder zu einem unattraktiven Preis. Auch auf Vista konnte man m.E. nicht "updaten", sondern man musste eine Paralel-Installation durchführen! Und nach einigen Jahren (4-8 anscheinend) kann man sein System ja auch wieder mal neu aufsetzen.....
M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.

ja, stimmt, nach 4 bis 8 Jahren kann man sein System neu aufsetzen... aber ob es dann noch Windows sein muss? Sicher nicht für ein paar Hundert Euro! Und wenn ich mir dann noch Gedanken um irgendwelche absurden "Upgrade-Pfade" machen muss http://www.heise.de/resale/Windows-7-Upgrade-Programm-startet-am-26-Juni... Och, ich weiß nicht, vielleicht geht's ja auch ganz ohne Windows.