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Vorbemerkungen

"Cloud" ist "in" - heutzutage propagieren viele IT-ler, möglichst viel in die "Cloud" auszulagern. Gemeint ist damit entweder Speicherplatz "im Internet", oder Applikationen (früher "Programme", heute eher "Apps" genannt), die zum Beispiel im Browser laufen (siehe die Microsoft WebApps oder Google "Text und Tabellen" und anderes), und das Ziel bzw. der Zweck der ganzen Sache ist, von möglichst vielen Stellen problemlos auf die Daten oder Applikationen zugreifen zu können. Als neue Komponente kommt dazu: auch von mobilen Geräten, also zur Zeit von iPhones, Android-Smartphones und zunehmend wieder Mobile-Windows-Devices. Begründet durch diese werden auch "Multimedia"-Ansprüche an die "Cloud" gestellt - am liebsten ist die ganze Musik in der Cloud, dann habe ich sie "überall" (natürlich nur dort, wo ich auch eine Internetverbindung bekomme) im Zugriff. Und wenn ich dann noch meine Videos aus der Cloud auf irgendwelche Geräte streamen kann, umso besser. Und die letzte Anforderung führt uns zu dem vorgestellten Gerät: In meiner Arbeitsumgebung, also zum Beispiel im vernetzten Büro, sollen die Daten aus der Cloud natürlich am besten lokal (wegen der Zugriffsgeschwindigkeit) vorliegen. Zusätzlich habe ich sie dann selbst "in der Hand" und muss nicht irgendwelchen Speicherplatzanbietern wer weiß wo auf der Welt vertrauen. Und: um Synchronisation der Daten möchte ich mich nun wirklich nicht kümmern müssen. Ich will also meine "private Cloud".

Alle diese Anforderungen kann ein einziges Gerät erfüllen, sozusagen eine "eierlegende Wollmilchsau": die Buffalo CloudStation.

Die CloudStation

Was muss man sich darunter vorstellen? Nun in etwa ein NAS (Network Attached Storage) mit Zugriff über's Internet. Ein NAS besteht im Allgemeinen aus einer oder mehreren Festplatten "mit Netzwerkanschluss". In Wirklichkeit ist hier eine kleine Firmware am Laufen, die zum Beispiel eine Administrationsoberfläche, einen Samba-, einen FTP- und manchmal noch einen Web-Server zur Verfügung stellt. Der Samba-Server sorgt für die "Freigabe" z.B. im Windows-Netz - über die Administrationsoberfläche kann ich die IP-Adresse des NAS einstellen und vielleicht auch Benutzer einrichten, die nur bestimmte Rechte auf bestimmten Verzeichnissen haben. Von Buffalo gibt es mehrere Cloud-Station-Modelle - dieser Artikel und meine Erfahrungen basieren auf der Cloud-Station CS-X, die es mit einer 1 oder einer 2TB-Platte gibt.

CloudStation CS-X

Im Prinzip kann man auch ein "normales NAS" zu dem vorgestellten Zweck nutzen, aber dann muss ich den Zugriff über das Internet noch organisieren. Der übliche Weg hierfür ist, da ja die wenigsten von uns einen Vertrag beim Provider haben, der uns eine feste IP-Adresse garantiert, sich über einen Anbieter wie DynDNS eine Internetadresse zu sichern, die dann - mit bestimmten Mechanismen - praktisch jeden Tag die Verbindung zur temporär erhaltenen IP-Adresse neu aufbaut und ermöglicht. Abgesehen von dem beschriebenen Verfahren ist auch noch eine Umkonfiguration des Routers nötig, um den Datenzugriff auf das netzinterne Gerät zu ermöglichen.

Die Buffalo CloudStations arbeiten mit Software der Firma "PogoPlug" und so wird alles viel einfacher - wenn man von der Einrichtungsprozedur absieht. Nach einigen entnervenden Versuchen stellte ich fest, dass der Internet Explorer auf dem Rechner, den ich zum Konfigurieren nutzte, wohl einige Sicherheitseinstellungen hatte, die die korrekte Kommunikation mit dem Softwareanbieter verhinderten. Anschließend nutzte ich den dort auch aufgespielten Firefox und "alles war gut". Eine Installationsprozedur über ca. 5 Internetseiten ist alles, was man benötigt, um den Internetzugriff einzurichten. Jede CloudStation hat einen aufgedruckten Installationscode. Dieser wird bei der Einrichtung abgefragt, und direkt danach nehmen die PogoPlug-Server Kontakt mit der CloudStation auf. Nun muss nur noch eine E-Mail-Adresse, die zur Anmeldung dient, eingegeben und dann ein Kennwort vergeben werden - fertig.

Cloaudstation AdministrationLokal benimmt sich die CloudStation wie ein NAS. Ansprechen kann ich sie am Anfang am besten über das Internet(!) - gewöhnungsbedürftig, aber nicht dumm, denn so spare ich mir eine kurzfristige Umkonfiguration der Netzwerkeinstellungen eines Clients im Netz nur zu dem Zweck, von der CloudStation eine IP-Adresse mitgeteilt zu bekommen, um sie zu konfigurieren! So kann ich dann ihre lokale IP-Adresse und weitere Parameter einstellen. Danach ist sie im lokalen Netz auch über ihre IP-Adresse oder mit Hilfe einer - auch deutschsprachigen - Administrationssoftware zu erreichen.

Auf der Station befindet sich ein Ordner "cloudshare" - und alles, was sich darin befindet, steht dann per NAS lokal oder eben auch über das Internet zur Verfügung. Der Ordner kann ganz normal über das lokale Netz mit Daten bestückt werden. (Vorher sollte man die Uhrzeit auf "lokale Zeit" umgestellt haben, sonst haben alle Dateien ein Datum irgendwo im Jahr 2000. Nach der Umstellung aber war alles in Ordnung.)

Mobiler Zugriff

Kein Problem! Das ist ja der Sinn von Speicherplatz "in der Cloud"! Wie der Ausschnitt hier aus der der Buffalo-Homepage zeigt, können Applikationen für die verschiedensten Betriebssysteme oder mobile Devices heruntergeladen werden.

Applikationen für Buffalos Cloudstation

Wie man sieht, ist die Sammlung gut bestückt - viele Betriebssysteme sind vertreten, Applikationen für stationäre wie auch mobile Geräte vorhanden. Warum Applikationen für stationäre Geräte? Nun, durch diese wird es möglich, auch von anderen Computern, mit denen ich arbeite, und die eben NICHT im lokalen Netz stehen, auf die Daten zuzugreifen. Und die Apps für mobile Geräte erlauben zum Beispiel den Zugriff über mein Android-Smartphone oder das iPhone. Die Anmeldung an der CloudStation geschieht dann über die bei der Installation eingegebene E-Mail-Adresse und das vereinbarte Kennwort. (Entzückt war ich darüber, dass es auch eine Zugriffsmöglichkeit für einen Palm gibt!)
Im allgemeinen kann ich dann, zum Beispiel per Klick, eine bestimmte Datei herunterladen. Will man einen ganzen Ordner herunterladen, packt ihn die CloudStation-Software vorher mit ZIP, ein nettes Feature.

Außerdem kann die CloudStation auf HTTPS-Datenverkehr konfiguriert werden, was sie aber ein bisschen langsamer macht. (Wie hieß es bei den Rolling Stones so in den Sechzigern "Get off of my Cloud" - das lässt sich so realisieren!) Des Weiteren kann sie drucken, zum Beispiel das Inhaltsverzeichnis eines Unterverzeichnisses. Die hier beschriebene Variante macht das über einen Netzwerkdrucker, andere habe auch eine USB-Schnittstelle eingebaut.

Für den Einsatz in einer Arbeitsumgebung sind jetzt schon alle notwendigen Fähigkeiten der CloudStation beschreiben - aber es gibt ja noch andere Aspekte!

Weitere Nutzungsmöglichkeiten

Die CloudStations bieten noch mehr, über die Grundfunktionalität herausgehende, Funktionen.

"Sharing" ist eine davon: Ich kann eine Liste von E-Mail-Adressen in das System eingeben, die dann alle auf die Datei oder den Ordner, auf den ich diese Operation angewendet habe, zugreifen können. Auch kann ich über die Administrationssoftware an alle eine Nachricht senden oder sie per Facebook über die "Freigabe" informieren.

Eine "Suchfunktion" ist das nächste Schmankerl: Die CloudStation erlaubt mir (wenn ich das denn überhaupt möchte), meine auf ihr abgespeicherte Musik, meine Fotos und Filme in eben diesen Kategorien abzulegen und mit Unterkategorien (bei Musik zum Beispiel "Artist", "Album" und "Genre") zu versehen, und dann leichter nach ihnen suchen zu können. Auch Sortierfunktionen sind so implementiert.

"Slideshows" und "Galleries" lassen sich einrichten und ihnen Videos, Fotos oder Musik zuordnen.

"Active Copy" ist eine Funktionalität, die es mir erlaubt, auf Knopfdruck ein Backup zum Beispiel eines ganzen Verzeichnisses anzufertigen - hierbei kann als Ziel die gleiche oder eine andere CloudStation angegeben werden oder aber ein per PogoPlug angeschlossenes anderes Gerät.

"Social Settings" heißt der Punkt, der es erlaubt, Meldungen zu Twitter, Facebook, oder MySpace abzusetzen. Hierzu muss - wie schon oben erwähnt - eine Liste mit E-Mail-Adressen angelegt werden.

"Media Settings" erlauben es, per CloudStation Fotos, Musik oder Videos zum Beispiel auf eine Xbox 360 oder eine Playstation 3 zu streamen. Sie arbeitet mit einem H.264-Codec und unterstützt per HTML5 auch "Thumbnail"-Erstellung und das Abspielen eines Videos, wenn der Mouse-Cursor über es fährt.

Die "Local Settings" fehlen noch in dieser  Auflistung: Außer den oben beschriebenen Einstellungen kann man hier noch eine Downloadmöglichkeit per BitTorrent aktivieren oder ein TimeMachine-Backup konfigurieren (die hier genutzten Verzeichnisse sind dann übrigens für Windows-User unsichtbar). "Notifications" senden dem Admin E-Mails über besondere Ereignisse und mit "Sleep Schedule" kann man die CloudStation zeitgesteuert schlafen - und damit Energie sparen - lassen. Die höheren Modelle der CloudStation-Serie unterstützen noch "Direct Copy", was das zum Beispiel das direkte Übertragen von Dateien aus per USB angeschlossenen Kameras auf die Station meint.

Abschluss

Insgesamt ist die CloudStation ein interessantes Gerät, wenn auch noch die Konfigurationsmöglichkeiten ein bisschen haken. Aber über Firm- und Software-Updates kann der Hersteller leicht nachbessern. Für die vorgestellten Zwecke ist sie ein gut geeignetes System - und über die breite Produktpalette des Herstellers gibt es auch noch andere Varianten - zum Beispiel für mehrere Festplatten oder auch den RAID-Einsatz.
Mehr Infos gibt es natürlich auch über http://www.buffalo-technology.com/de/productos/dispositivos-de-almacenamiento/cloud-storage/cloudstationtm/cs-x-cloud-station/.

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M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.