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Digitale Spiegelreflexkameras 3 – Das RAW-Format, Bildbearbeitung und Drucken

Bei den höherwertigen Digitalkameras kann man außer den verschiedenen Auflösungen und JPEG-Qualitätsstufen im Allgemeinen noch ein RAW-Format als Dateityp wählen – oft sogar die gemeinsame Speicherung von JPG- und RAW-Version des gleichen Bildes. RAW – wörtlich übersetzt „roh“- Rohdaten also? Im Prinzip ja, aber nicht so, wie man das auf den ersten Blick vielleicht glaubt!

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Digitale Spiegelreflexkameras 2 – Megapixel und Co

Vielleicht haben sich einige beim Lesen des ersten Teils meiner Darstellung gewundert, dass ich auf die Megapixel, also die Anzahl der Bildpunkte auf den Sensoren, nicht eingegangen bin. Der Grund ist unter anderem, dass hier nicht einfach „mehr ist besser“ gilt, sondern man das Ganze etwas differenzierter betrachten muss.

Fragt man nach „Megapixeln“ und ihrer Bedeutung, wird einem als Antwort oft der Zusammenhang mit der möglichen Ausdruckgröße genannt. So heißt es meistens: 2 MegaPixel (MP): bis 10x15 cm; 3MP bis 13x18 und ab 7MP: DIN A4 (alle Werte bei etwa 300 dpi). Obwohl z.B. auch die Programme von Firmen wie Schlecker beim Hochladen der Digitalfotos zum Erstellen von Abzügen sich oft nach diesen Werten richten, ist das aber nur die halbe Wahrheit. Bezogen auf die reine Pixelzahl mag das so stimmen, aber das Problem liegt im Detail.

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Digitale Spiegelreflexkameras Teil 1 - Historie und Prinzipien

Gegen Ende des analogen Zeitalters bei Spiegelreflexkameras nutzten "engagierte Fotoamateure" im Wesentlichen nur drei Firmen, die mit ihren "inkompatiblen" Systemen den Markt unter sich aufteilten: Canon, Nikon und Minolta. (Natürlich gab es noch das Pentax-K-Bajonett - als Nachfolger des sehr verbreiteten Schraubgewindes M42 positioniert). Ab etwa Ende der 80er-Jahre hatten sich dann auch die "teilweise neuen" Bajonettstandards etabliert, und man konnte in eine sichere kompatible Zukunft schauen.

Der Einstieg ins Digitale
Dann kamen die digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR = Digital Single Lens Reflex-Camera), und sie bauten erfreulicherweise auf den eigentlich durch die Entwicklung von Autofocusobjektiven geschaffenen Bajonettstandards auf. Canon und Nikon bauen weiter DSLRs, Minolta hat Anfang 2006 das Geschäft mit Kameras aufgegeben und sein Know-How an Sony verkauft, die tatsächlich weiter Kameras kompatibel zum Minolta-A-Bajonett bauen. Nikon verwendet heute noch sein F-Bajonett aus 1959, was 1983 eine AF-Erweiterung (Autofocus) erfuhr. Alte F-Bajonett-Objektive sind – allerdings mit einer Reihe Einschränkungen – also auch heute noch nutzbar. Minolta entwickelte sein AF-System (mit dem A-Bajonett) bis ca. 1985. Canon stieg von dem FD-Bajonett ca. 1987 auf das EF-Bajonett um – dies war ein sehr großer und damals viel diskutierter Schritt. Er hat sich aber meines Erachtens ausgezahlt, da dieses Bajonett konsequent sowohl auf Autofocus-Fähigkeiten hin wie auch auf die elektrische Übertragung aller möglichen Signale (wie Blendenwerte etc.) entwickelt wurde (während Nikon zum Beispiel nur eine "elektrische Erweiterung" vornahm).
Eine neue Gruppe ist hinzugekommen, die den "Four-Thirds-Standard" unterstützt, der 2002 von Olympus und Kodak formuliert wurde und unterdessen auch von Fuji, Panasonic, Leica, Sanyo und Sigma unterstützt wird. Und schließlich lebt das Pentax-K-Bajonett mit einigen Modifikationen heutzutage auch noch – wenn auch, durch die großzügige Lizenzierungspolitik bedingt, oft Fremdhersteller den Kompatibilitätsbereich verlassen haben.
Ach ja: den Übergang ins digitale Spiegelreflex-Zeitalter schaffte Canon 1995, Nikon und Minolta 1999 (und Pentax 2003).

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