- Werbung -

Einstieg

Folgende Anforderungen waren zu erfüllen: Die Benutzer, die drucken wollen, haben unterschiedliche Geräte. Es gibt Laptops mit Windows 7 und 8, MacBooks, Android-Tablets und-Smartphones, iPhones sowie Surface-RT-Tablets (eigentlich fehlt nur noch ein Windows-Phone in der Sammlung).
Alle im gleichen WLAN-Netz und alle wollen drucken - und wenn dazu noch ein stationärer PC, der allerdings in einem anderen Netz ist, auch drucken könnte, wäre das wunderbar. Natürlich soll das Drucken von allen Devices aus kostenlos sein. Welche Hardware ist gefragt?

Für die Laptops und MacBooks ist das alles ja kein Problem. Aktuelle Geräte wie der gesuchte Drucker haben schon eine CD/DVD mit Treibern für diese Betriebssysteme dabei, alternativ kann man einen Treiber herunterladen. Der stationäre PC wird per USB angeschlossen - per Netzwerk geht meistens nicht, da ja dann die WLAN-Schnittstelle des Druckers und die drahtgebundene Ethernetschnittstelle für verschiedene Netze konfiguriert werden müssten - wohl kaum möglich.

Recherche

Umfangreiche Recherchen ergaben, dass das Drucken unter Android zum Beispiel (nur) mit Hilfe von Apps möglich ist. Solche Apps gibt es einige im Google-Play-Store. Leider sind sie oft herstellergebunden und/oder erlauben  - in der kostenlosen Version - nur das Ausdrucken von zum Beispiel 3 Dokumenten/Woche oder 200 MB/Monat. Alles nicht wünschenswert.

Einige andere Apps bestimmter Hersteller schicken den Druckauftrag per E-Mail an einen Dienst, bei dem der Drucker registriert sein muss, dann wird er aus der Cloud heraus angesprochen und führt den Druckauftrag aus. Auch dies kommt leider im geschilderten Fall nicht in Frage: im WLAN-Netz sind E-Mail-Protokolle wie POP3 gesperrt.

Und schließlich: die für den Bildungsbereich gesponserten und deswegen reichlich vorhandenen Microsoft-Surface-RT-Tablets waren zwar günstig - man  kann aber leider keine Software darauf installieren (außer Apps), also auch keine Treiber. Also ist man auf die "eingebauten" Treiber angewiesen, die Microsoft intern bereit stellt.

Ein Gerät zu finden, das alle diese Randbedingungen erfüllt, war gar nicht einfach. Der Drucker musste einen eingebauten WLAN-Printserver haben. Treiber für Windows 7 und 8 sind ja kein Problem, und wenn er nicht über das Apple "Air-Print" drucken kann, muss es halt eine kostenlose und unbeschränkt funktionierende App geben. Das schränkte den Kreis der in Frage kommenden Geräte schon mal kräftig ein.
Auch für Android gilt: kostenlos und unbeschränkt per App drucken. Das gab es dann gar nicht so selten - aber einige Hersteller blieben jetzt schon auf der Strecke.
HL2135WDie härteste Anforderung war das Drucken über Windows 8.1 RT, aber auch das konnte gelöst werden.

Schließlich entschied ich mich für den Brother HL2135W, einen WLAN-fähigen, USB-tauglichen Mono-Laserdrucker für einen Straßenpreis von unter 100,- €. Dieses Gerät druckt bis zu 20 Seiten pro Minute, hat eine Auflösung bis zu 2.400 x 600 dpi und 16 MB Speicher (Bild rechts: Brother).
 

Einrichten

Das Einrichten geht nicht ohne minimales Handbuch-Lesen über die Bühne. Der Anfang funktioniert ja mit der in den stationären PC eingelegten DVD und der darauf befindlichen Software per USB ganz gut. Die WLAN-Einrichtung hingegen scheitert dann im gestarteten Arbeitsvorgang - wohl weil das WLAN ja in einem anderen Netz ist als der PC (die beiden Netze sind zwar durch einen Router verbunden, der aber "anders herum" routet). Laut Handbuch muss man den Drucker dann per "Panel" bedienen - das aber hat nur einen Knopf und es treten solche Vorgehensweisen in Kraft wie: Drucker mit gedrücktem Knopf einschalten, warten bis die LEDs einen bestimmten Zustand erreicht haben, Knopf loslassen und dann sechsmal (!) drücken, wieder die Lightshow abwarten usw. Eben das geht nur mit Handbuch. Schließlich hat sich der Drucker eine IP-Adresse geholt und druckt (unaufgefordert) ein Blatt Papier aus, auf dem "OK" gemeldet und seine Daten ausgegeben werden.

Schon konnten die Laptops darüber drucken. Die Smartphones und Tablets aber noch nicht. Sowohl für iOS als auch für Android heißt die entsprechende kostenlose App "Brother iPrint & Scan". Heruntergeladen und installiert lässt sie sich dann gerätespezifisch mehr oder weniger leicht ansprechen und arbeitet einfach perfekt. (iPrint & Scan funktioniert für viele Brother-Geräte - und bei Multifunktionsgeräten können sogar bestimmte Devices dann über das Netzwerk scannen. Über ein Google-Konto funktioniert sogar "Remote-Print", so dass man von überall her zum Beispiel seine Urlaubsfotos auf dem Drucker bei der Oma zu Hause ausdrucken kann - aber das interessierte mich in diesem Fall ausnahmsweise gar nicht. Wink )

Blieben noch die Surface RTs. Nun, RT sieht ja aus wie ein "normales" Windows 8.1. Also: in die Systemsteuerung gegangen, "Geräte und Drucker" angeklickt, "Drucker hinzufügen" gedrückt. Mit "Drucker suchen" wird tatsächlich der Brother-Drucker gefunden. Aber: von den angezeigten Brother-Druckertreibern/-typen, die alle sehr "allgemeingültig" aussehen, scheint keiner zu passen. Nun, es gibt ja das Windows-Update: wieder reingefallen - in diesem Netz funktioniert auch Windows-Update nicht (das FTP-Protokoll ist auch gesperrt, vielleicht ist das der Grund).
Nun hilft erstmal nur Google. Und tatsächlich: auf einer Brother-Seite ist eine bebilderte Anleitung für die Installation vorhanden.
Diese weist einen alternativen Weg auf: den Drucker nicht mit einem selbst gewählten Treiber installieren, sondern seine IP-Adresse eintippen und auf "Automatisch erkennen und installieren" drücken. Die IP-Adresse des Druckers? Die hatte er sich doch bei der Knopf-Drück-Installation per DHCP vom Router geholt!? Sie stand auf dem ausgedruckten "OK"-Blatt - und siehe da: das Verfahren funktioniert schnell und problemlos, ein Testdruck ist gleich erfolgreich.

Fazit

Es geht, aber der Weg dahin ist nicht ohne! Die vorliegenden Beschränkungen in diesem Fall sind sicher stärker als normal, trotzdem ließ sich hier für relativ wenig Geld eine für alle zufriedenstellende Lösung finden. (Und laut Webseite druckt der HL2135W auch vom Kindle Fire und Windows Phone (7) aus - dies habe ich aber nicht verifiziert.)

Gerätewebsite