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Windows 7 benimmt sich zwar im Prinzip ganz gut, manchmal stolpert man aber über erstaunliche Dinge. Ein paar davon sollen hier thematisiert werden.

Ein Hinweis: Alle Bilder in diesem Artikel können Sie per Draufklicken in einem eigenen Fenster vergrößert erscheinen lassen.

 "Als Administrator ausführen" als permanente Eigenschaft vergeben

Es gibt Programme, die will (oder muss) man immer als Administrator ausführen, damit sie ordnungsgemäß funktionieren. Eines der Programme, die dies auf meinem Windows 7 64 Bit verlangen, ist die Version 2005 von Borlands Delphi, das ich beruflich benutzen muss. Startet man sie nur einmal "normal" wird man von einem Satz von Fehlermeldungen und dem jeweiligen Angebot begrüßt, das entsprechende Programmmodul nie mehr zu starten. Bestätigt man dies, weil man halt mal schnell mit dem System arbeiten will, ist das entsprechende Modul ein für alle Mal verschwunden. Bei diesem Programmpaket sind es zum Beispiel die Debuggerelemente der verschiedenen darin enthaltenen Compiler, die wohl diese Meldungen auslösen.
Es liegt also nahe, die "Als Administrator ausführen"-Eigenschaft bei diesem Programm fest zu "verdrahten", um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen. Dies geht eigentlich recht problemlos:

Mit der rechten Maustaste klickt man auf das Startsymbol des entsprechenden Programms, egal, ob es sich im Startmenü oder auf dem Desktop befindet, und wählt in dem Dialog, den Sie links abgebildet sehen, den Eintrag "Erweitert".

In dem kleinen Fenster, das nun aufpoppt (siehe Bild rechts) , kann man jetzt das Häkchen "Als Administrator ausführen" setzen.

Nun wird man noch zweimal darauf hingewiesen, dass für diesen Vorgang Administratorrechte notwenig sind. Dies bestätigt man jedes Mal. Danach ist der Vorgang abgeschlossen, und das entsprechende Programm startet ab sofort automatisch eben jedes Mal mit Admin-Rechten.

Von der Pflicht, dies dann jedes mal in dem immer erscheinenden Dialog zu bestätigen, bin ich durch diesen Vorgang nicht entbunden - es sei denn, ich setze die UAC-Einstellungen ("User-Account-Control") entsprechend. Damit würde ich aber eine ganze Menge der in Windows 7 enthaltenen Sicherheitsmaßnahmen aushebeln, weswegen dieses Vorgehen auf keinen Fall empfohlen werden kann.

Windows 7 kann nicht mehr "ins Internet"

Das kann einem häufiger passieren, als man denkt - zum Beispiel dann, wenn man im heimischen System den Router oder einen Access-Point ausgetauscht hat. Hat man auch noch mindestens die Professional-Version von Windows 7, kann es einem passieren, dass man plötzlich von der Welt abgeschnitten ist.
Windows 7 und Netzwerke - das ist ein heikles Gebiet. Das neu eingeführte "Heimnetzwerk" und das Sicherheitsdenken hinter den neuen Netzwerkeinstellungen lassen oft Probleme entstehen, an denen man kräftig zu knabbern hat. Oft findet Windows 7 plötzlich ein neues Netzwerk, das es dann mit einer zusätzlichen Ziffer versieht. Vielleicht funktioniert dann sogar noch das Drucken oder der Zugriff auf andere PCs über das Netz, nicht aber der Internetzugriff. Im Netzwerk- und Freigabecenter, welches man dann öffnen muss, sieht das Bild dann nicht so aus, wie das hier dargestellte:

DAs Netzwerk- und Freigabecenten in Windows 7

In der oberen Zeile ist die rechte Verbindungslinie in diesem Fall rot durchgestrichen und das Weltsymbol ist grau. Ruft man CMD.exe auf und dann in dem erscheinenden Shell-Fenster IPCONFIG, kommt man auch nicht weiter.

Oft hilft hier folgender Trick: Man gibt in den Netzwerkeinstellunegn der Netzwerkarte eine feste IP-Adresse (im richtigen Netz). Daraufhin kann man den "Problemassistenten" laufen lassen, der ein Problem findet ("Karte ist nicht auf DHCP eingestellt"), und anbietet es zu "fixen". Bestätigt man dies, stellt der Assistent die Netzwerkkarte so ein wie vorher, aber der Internetzugriff funktioniert jetzt!

Je nachdem, welche Windows-Variante Sie haben, erkennt Windows bis zu 3 verschiedene Netzwerkkarten. Das Heimnetzwerk, ein Arbeitsplatznetzwerk, in dem Sie sich zum Beispiel auch an einer (AD)-Domäne anmelden können, und ein öffentliches Netzwerk. Im letzteren sind z.B. alle Freigaben abgeschaltet, Sie können aber damit ins Internet gehen. Sollten Sie den Rechner in einem anderen Netz eingerichtet haben, als er später arbeiten soll, oder haben Sie den Standort gewechselt, kann Windows hier schon einmal "durcheinander kommen", und ein "nicht identifiziertes Netzwerk ohne Internetzugriff" anzeigen. EIN Weg, hier etwas zu ändern, ist folgender:

  • Windows 7 - Netzwerk-Richtlinien-ManagerIn "Start/Durchsuchen" "secpol.msc" eingeben.
  • Im erscheinenden Snap-In (s. Bild rechts) links "Netzwerklisten-Manager-Richtlinien" anwählen
  • Rechts einen Doppelklick auf "Nicht identifizierte Netzwerke" ausführen
  • im erscheinenden Dialog den Standorttyp auf zum Beispiel "Privat" stellen.
  • Sicherheitshalber neu booten.

Erstaunlicherweise hilft auch manchmal, PC und/oder Router eine Minute stromlos zu machen oder den Router auszutauschen, weil dann der "Ertkennen"-Dialog neu gestartet wird, und Windows 7 das oder die Netzwerke neu konfiguriert

Der Unterschied zwischen dem XP-Mode und Virtual PC.

Hierzu stehen manchmal "komische Sachen" im Netz, und es gibt auch immer wieder viele Fragen. "Windows Virtual PC" ist die Virtualisierungssoftware von Microsoft zu Windows 7. Es gibt sich nicht als eigenständiges Programm zu erkennen, wenn man es aufruft, sondern es ist vollständig in den Explorer integriert. Das untenstehende Bild zeigt dies.

Windows Virtual PC

Hierin wird dann auch gegebenenfalls eine neue virtuelle Maschine angelegt: über die entsprechenden Schaltfläche ("Virtuellen Computer erstellen"). Hat man dies getan, kann man diesen PC "booten", und dieser holt sich dann - indem er zum Beispiel von einer CD oder DVD bootet - die Installationsdateien für das gewünschte virtuelle System.

Windows XP Mode AnwendungenDer XP-Mode, den man sich bei Microsoft herunterladen kann, liefert ein quasi mitgekauftes Windows XP ab der Windows 7 Version "Professional". Dies ist als eine vorbereitete virtuelle Maschine, die ein Windows XP mit Service-Pack 3 bereitstellt. Er ist so gut in das Windows 7 eingebunden, dass sich in diesem XP-Mode installierte Programme direkt aus dem Windows 7-Menü heraus starten lassen. Ein Beispiel, wie dies aussehen kann, zeigt das Bild rechts.

Startet man nun ein solches Programm aus diesem Menü heraus, wird es in den allermeisten Fällen "seamless" laufen, das heißt, die Applikation erscheint in einem eigenen Fenster - wie ein normales Windows-7-Programm auch. In der Taskleiste aber sieht man nicht sein Symbol, sondern das des Virtual-PC - das ist (fast) der einzige Hinweis darauf, dass das nun kein natives Windows-7-Fenster ist! Realisiert wird dies, indem über die virtuelle Netzwerkkarte des XPs das Fenster per Remote-Steuerung angesprochen und dargestellt wird. Das im Hintergrund gestartete virtuelle XP bekommt man also so nicht zu sehen - wohl aber kann sich zum Beispiel der Acrobat-Reader oder auch der Virenscanner aus dem virtuellen XP mit einer automatisch angezeigten Update-Meldung zu erkennen geben - das verwirrt dann wohl doch viele Benutzer.

Möchte man etwas im virtuellen XP installieren, ist man hier sozusagen falsch. Dafür muss der "Windows-XP-Mode" explizit gestartet werden, denn nur so bekommt man die komplette XP-Oberfläche zu sehen.

Benachrichtigungssymbole anpassen

Rechts unten in der Taskleiste erscheint irgendwann (meist als zweites Symbol von links) ein kleiner Pfeil nach oben, hinter dem sich dann zum Beispiel das Abmeldesymbol für einen USB-Stick und anderes verbergen. Das Verhalten des Inhalts hinter diesem Symbol ist komplett selbst definierbar. Klickt man mit der rechten Maustaste auf dieses Symbol, kann der Punkt "Benachrichtigungssymbole anpassen" gewählt werden. Es erscheint ein Fenster wie dieses:

Windows 7 Benachrichtigungen anpassen

Hier kann für jedes Symbol eingestellt werden, ob es mit seinen Benachrichtigungen, nur seine Benachrichtigungen oder gar keine Benachrichtigungen angezeigt werden sollen. Mit einem Häkchen bei "Immer alle Benachrichtigungssymbole anzeigen" (links unten) macht man aus dem kleinen Pfeil eine komplette Leiste.

Wo sind die Ordneroptionen hingekommen?

Manchmal hat ein neu installiertes Programm die Kontrolle zum Beispiel über die JPG-Dateien übernommen, und diese werden dann nicht mehr wie bisher in der Bildanzeige dargestellt. Oder eine andere Zuordnung einer Erweiterung zu einem Programm ist verloren gegangen. Dann sucht man - wie man es von XP gewohnt ist - in der Menüleiste des Explorers oder Arbeitsplatzes nach den "Ordneroptionen" - aber da sind sie nicht mehr dabei!

Ordneroptionen in Windows 7Unter Windows 7 kann man ein solches Problem auf zwei Arten angehen: Zum Beispiel kann man einfach mal "Ordneroptionen" in das Suchfeld im Startmenü ganz unten eingeben: man findet darüber den Dialog, wie er rechts abgebildet ist. Hier kann man zwar einiges einstellen, was die Sichtbarkeit von Dateien und allgemein das Verhalten bei der Darstellung von Ordnerinhalten betrifft, aber die gewünschte Funktion ist nicht dabei! Übrigens erhält man dieses Menü auch über den Menüpunkt "Extras" / "Ordneroptionen" im Explorer.

Die gewünschte Funktionalität findet man in der Systemsteuerung. Zuerst wird man hier unter "Standardprogramme" fündig. Der erste Punkt in diesem Fenster heißt aber "Standardprogramme festlegen" und ist wieder nicht das, was wir suchen - hier wird nur eine kleine Zahl von Programmen angeboten. (Klicken wir aber das gewünschte Programm an, erscheint rechts ein erweiterter Dialog, der - über die untere Schaltfläche - an die gleiche Stelle führt, wie sie im nächsten Satz beschrieben ist!)

Aber der nächste Eintrag in diesem Dialog: "Dateityp oder Protokoll einem bestimmten Programm zuordnen" führt zum gewünschten Erfolg, wie das Bild hier zeigt.

Dateitypzuordnung in Windows 7

Hier kann man nun - wie gewohnt - eine Dateierweiterung anklicken und über den Knopf rechts oben ("Programm ändern") eine neue Zuordnung festlegen.

Auch hier gilt, wie bei eigentlich allen Windows-7-Vorgehensweisen - "viele Wege führen nach Rom". Einen davon sollte man aber halt schon kennen! Wink

Bildschirm grob kalibrieren

Wer Fotobearbeitung auf dem eigenen Rechner macht, kennt das Problem: Die Farben sehen im Druck anders aus als auf dem Schirm. Eigentlich hilft hier nur eine sorgfältige Kalibrierung bzw. Profilierung des Systems. Ein erster Schritt kann jedoch darin bestehen, die Systemfunktionen dafür zu nutzen. Wir finden sie unter der Systemsteuerung unter dem Punkt "Anzeige" - hier lautet der zweite Eintrag links "Farbe kalibrieren". Die nächsten drei Bildschirme können sie rechts unten mit dem Knopf "Weiter" nach dem Lesen durchklicken. Bildschirmkalibrierung Windows 7Dann erscheint etwa folgendes Bild (siehe rechts)  - und, wenn Sie schon vorher ein Farbprofil geladen hatten, verändert sich plötzlich die Farbgebung Ihres Bildschirms ein wenig. Folgen sie den Anweisungen in diesem und den nächsten Bildern, um Ihren Bildschirm auf eine optimale Farbdarstellung einzustellen.

Am Ende erhalten Sie eine Seite, die zwei Knöpfe beinhaltet: "Vorherige" sowie "Aktuelle Kalibrierung". Abwechselnd können Sie so den "alten" und den "neuen" Zustand vergleichen. Hat man ein zufrieden stellendes Profil erstellt, sollte man es natürlich  "Als Standardprofil festlegen", damit es beim nächsten Systemstart gleich automatisch mit geladen wird.

Viel Spaß und Erfolg mit einem problemloseren Windows 7!

Links:

Mehr zum XP-Mode: Der Windows-7-release-candidate Teil-2: Der XP Modus.

Kein Windows 7 Professional? VM-Lite, der XP-Mode für alle