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Vorbemerkung

W7(8/10 - UpgradesEin Jahr lang bietet Microsoft für Benutzer von Windows 7 mit Servicepack 1 und Windows 8.1 den kostenlosen Upgrade auf Windows 10 an - so die originale Mitteilung (Upgradepfade siehe Bild rechts). Dieses Jahr endet am 29.Juli 2016. Danach soll Windows 10 nur noch käuflich zu erwerben sein. In diesem Artikel will ich einmal die Upgrade-Möglichkeiten beschreiben, zum anderen ein paar Hilfestellungen zu der Frage "Soll ich oder soll ich nicht" anbieten und schließlich noch den einen oder anderen Hinweis geben.

Möglichkeiten zum Upgrade

Wie in diesem Artikel beschrieben, ist der - zu Anfang einzige - empfohlene Weg, aus einer berechtigten Windows-Installation heraus, das Update anzustoßen. Die - für viele nervigen - andauernden Hinweise kennt sicher jede(r). Aber: Es ist eigentlich eine sichere Sache. Als erstes wird ein "Kompatibilitätstest" für die installierte Soft- und die angeschlossene Hardware durchgeführt. An der Bewertung am Ende kann man sehen, ob - im Idealfall - einfach alles weiter laufen wird, oder ob es Programme bzw. Geräte gibt, die unter Windows 10 nicht mehr funktionieren werden. Danach kann man mit dem eigentlichen Upgradeprozess beginnen, der allerdings auf den meisten Rechnern eine langwierige Sache ist. Ein paar Stunden gehen hier im Allgemeinen schon ins Land. Danach hat man seinen Rechner auf Windows 10 umgestellt - und kann dies sogar noch einen Monat lang rückgängig machen (was aber nicht wieder so lange dauert!).

Seit dem Update "1511" (es heißt so, weil es im November 2015 heraus kam,) gibt es jedoch noch eine weitere Möglichkeit. Seitdem kann man bei Microsoft ein "Media-Creation-Tool" herunter laden, dass eine Installation von einem USB-Stick oder einer DVD erlaubt. Das Besondere daran ist, dass Sie hiermit nicht ein bestehendes System upgraden müssen, sondern ein neues installieren können! Dazu müssen Sie beim Start des Vorgangs ihren ALTEN W7- oder W8.1-Schlüssel eingeben. Danach läuft die Installation durch. Es entfällt also die am Anfang einzige Vorgehensweise, bei einem anderen PC erst einmal Windows 7 oder 8.1 installieren zu müssen, um dann das zeitfressende Upgrade durchzuführen. Die Installation läuft so schnell und problemlos ab, und Sie haben alle Möglichkeiten einer Neuinstallation - zum Beispiel bezüglich der Partitionsverwaltung Ihrer Festplatten - offen. Ob dies nach dem 29.7.16 noch möglich sein wird, ist ungewiss - nach den bisherigen Aussagen sollte es dann eigentlich nicht mehr funktionieren, weil es ja dann weiter ein kostenloses Upgrade wäre.

Übrigens entscheidet die Vorversion (Home, Pro,...) auf welche Windows 10-Version upgegradet wird. Home eben auf Home, Pro auf Pro.

Entscheidungsgrundlagen

Als erstes möchte ich den im vorigen Abschnitt beschriebenen Kompatibilitätstest noch einmal ansprechen. Diesen sollte man auf jeden Fall durchlaufen lassen. Wird hier praktisch alles als kompatibel erklärt, gibt es kaum noch Gründe, das Upgrade nicht vorzunehmen.

Wenn Sie mit Windows 8.1 gearbeitet haben, fällt die Upgrade-Entscheidung meistens nicht so schwer. Zu "eigenartig" ist dieses System, und vielen eingefleischten Desktop-Usern aufgrund der fast immer präsenten Kacheln einfach suspekt. Zwar kann man sich durch eine kleine Software (zum Beispiel "Classic Shell", Nutzung frei) ein "anständiges" Startmenü "zurückbasteln", es bleibt aber an einigen Stellen ein eigenartiges Gefühl übrig. Was die installierte Soft- und angeschlossene Hardware betrifft, sind Sie hier aber beim Upgraden praktisch zu 100% auf der sicheren Seite. Unter Windows 10 läuft eher mehr als unter Windows 8.1 - das Upgrade dürfte in dieser Hinsicht risikolos sein.
Meine Empfehlung hier ist also das Upgrade, denn Windows 8.1 ist zwar das zweitneueste Windows-Betriebssystem, aber der "grundlegende Support" endet am 9. Januar 2018 - der erweiterte dann am 10. Januar 2023. Für Windows 10 gilt als Ende des grundlegenden Supports der 13. Oktober 2020, der erweiterte endet dann am 14. Oktober 2025. Man "gewinnt" also durch das noch kostenlose Upgrade, das ja gegebenenfalls auch rückabwickelbar ist, zwei Jahre und neun Monate an Supportdauer (Übrigens finde ich es eigenartig, dass Microsoft schon ein Supportende für Windows 10 verkündet hat - so soll es doch das letzte Windows sein und immer nur noch weiter entwickelt werden - nun, mal sehen). Die Nutzungsmöglichkeit für Kacheln bleibt - ebenso wie in Windows 8.x - nur können diese jetzt in einem Fenster laufen, was unter anderem auch die Nutzung mehrerer Kachel-Apps parallel erlaubt.

Bei Windows 7 ist schon der hier angerissene Zeitrahmen so langsam kritisch. Der grundlegende Support für die Servicepack 1-Version dieses Betriebssystems endete am 15. Januar 2015. Wir sind also schon in der Phase des erweiterten Supports, der aber noch bis zum 14. Januar 2020 andauert. Im Endeffekt bedeutet das, dass es schon seit über einem Jahr keine Erweiterungen oder Neuigkeiten zu Windows 7 mehr gibt, sondern nur noch Fehlerbehebungen.
Sollten Sie zu der Benutzer-Gruppe "Never change a running System" gehören, oder vielleicht Soft- bzw. Hardware im Einsatz haben, für die es unter Windows 10 keine Laufgarantie gibt, haben Sie also noch knappe vier Jahre Zeit, an einer Veränderung zu arbeiten. Diesen Standpunkt kann man beziehen (natürlich auch unter Windows 8.1).
Grundsätzlich würde ich aber einmal den Kompatibilitätstest durchführen lassen und mir das Ergebnis anschauen. Geht es halbwegs positiv aus, sollte man auch hier einen Umstieg ins Auge fassen - ob durch ein Upgrade oder - wenn schon die Gelegenheit einmal da ist - durch ein Neuaufsetzen des Systems, muss man selbst entscheiden. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass es passieren kann, dass Hardware, die nach einem Upgrade weiter funktioniert hätte, unter Umständen in einem neu installierten Windows 10 nicht so einfach zum Leben erweckt werden kann. Und auch bei Softwareinstallationen hörte ich von solchen Fällen, habe sie aber selbst noch nicht erlebt. Schließlich gibt es hier bei den Installationen diverse Möglichkeiten der Kompatibilitätseinstellungen.
Alle "paar Jahre" ein Windows-System einmal frisch zu installieren empfehlen tatsächlich viele Leute. Installieren Sie zuerst nur die absolut notwenige Software - so bleibt das System eine Weile sehr schnell. Wenn Sie eine noch nicht installierte Software benötigen, installieren Sie sie halt - aber eben erst dann und nicht schon einmal "auf Verdacht" im Voraus..

Bemerkung 1: Im oben zitierten Artikel wies ich auch auf Schwierigkeiten der Installation von einer Entwicklungsumgebung wie Delphi 2005 unter Windows 8/8.1 hin. Hier "knallte" es ordentlich, und einiges musste per Hand repariert bzw. angepasst werden. Unter Windows 10 ließ sich das Programmpaket aber wieder problemlos installieren.

Bemerkung 2: Alle Hinweise, die ich hier aufzähle, entsprechen meiner persönlichen Meinung. Zu alte PCs sollten nicht upgegradet werden - wenn ein Rechner schon unter Windows 7 nicht mehr "ordentlich" läuft, lohnt sich auch ein Upgrade auf Windows 10 nicht.

Fazit

Eigentlich empfehle ich Ihnen das Upgrade - auf die eine oder andere Art - wenn Sie mit den Ergebnissen des Kompatibiltitätstests zufrieden sind. Windows 10 ist keine Versuchswiese mehr, das System kann man unterdessen als ziemlich ausgereift und stabil bezeichnen. Sicher, es ist eine Umstellung, besonders, was das Startmenü betrifft, aber die ist bei Weitem nicht so groß, wie es beim Umstieg von Windows 7 auf Windows 8 war - und "Classic Shell" funktioniert gegebenenfalls unterdessen auch unter Windows 10. Und: Sie können eine bestehende Installation upgraden - für viele Benutzer ist das ein wichtiges Argument - Sie MÜSSEN keine Neuinstallation vornehmen, wie es bei Microsoft schon so oft nötig war.

Mit Windows 10 erhalten Sie auch - wenn das für Sie interessant ist - eine Menge an Synchronisationsmöglichkeiten, die quasi automatisch funktionieren. Kalender, E-Mails auf dem Desktop-PC, dem Notebook und dem Handy synchronisieren sich fast von allein. Das kann man auch auf Nicht-Windows-Handys nutzen und es ist sehr praktisch. Überhaupt: Wenn Sie noch mehr zu Windows 10 wissen wollen, können Sie sich in diesem Artikel über einige Aspekte informieren.

Microsoft betont, dass durch die automatischen Updates auch ein sicheres System gewährleistet wird, da so auch immer alle Patches eingespielt werden, die unter Sicherheitsaspekten nötig sind - trotzdem können vorsichtigere Zeitgenossen dieses Feature abstellen, und so die Installation neuer Updates von einer Bestätigung abhängig machen. Auch erhalten Sie so immer die Möglichkeit, neue Funktionen nachzurüsten - das nächste große Update ("Sommer 1016", "Anniversary Update" oder "Redstone") ist schon in der Mache und wird unter anderem das Startmenü noch einmal überarbeiten (Dies soll zum Beispiel eine dritte Spalte, links, bekommen.).

Last but not least ist Windows 10 recht schnell - besonders, wenn Sie es frisch installiert haben. Wink

Weitere Hinweise

Testen Sie nach dem Upgrade, ob wirklich Ihre notwendige Software noch läuft und tatsächlich - im Zweifelsfall über den Geräte-Manager - alle "alte Hardware" noch genutzt werden kann. Wenn nicht - Sie haben ja die Möglichkeit, das Upgrade rückabzuwickeln. Nach meinen Erfahrungen geht das problemlos, und wenn es nötig ist, zögern Sie nicht.

Der wichtigste aber ist eigentlich, dass - zumindest nach dem derzeitigen Stand der Dinge - ein kostenloser Upgradevorgang nach dem 29.7.16 nicht mehr möglich sein wird. Und bitte beachten Sie: Sie haben damit nicht eine Windows 10-Version erworben, sondern ein Upgrade ausgeführt. Sie können also gegebenenfalls den Prozess nicht auf einem anderen Rechner wiederholen. Auch können Sie wahrscheinlich (so muss man zur Zeit sagen) keine Neuinstallation mehr durchführen, wenn das System irgendwelche nicht behebbaren Probleme entwickeln sollte. Wichtigster Ratschlag also: Machen Sie auf jeden Fall ein Backup Ihres Systems in Form eines Images - möglichst früh, damit die "Randbedingungen" noch nicht so groß sind. Zusätzliche Software installieren können Sie später immer wieder.

Sollte der Kompatibilitätstest Ihnen hingegen sagen, dass bestimmte Soft- oder Hardware nicht mehr laufen wird, muss man selbst entscheiden, was das im konkreten Fall bedeutet. Hardware austauschen ist mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden - nicht mehr lauffähige Software ist unter Umständen nicht akzeptabel oder halt auch teuer. Wie heißt es wahrscheinlich so schön: "Einen Tod muss man dann halt sterben!"

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M5543, Schriftführer und Leiter der RG600 im AUGE e.V.

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